mina_web Angst – das war das bestimmende Gefühl, als ich zum ersten mal das Kinder- und Jugendhaus Immenweg betrat. Ich war gerade in die siebte Klasse gekommen, und meine Eltern wollten, dass ich die Hausaufgabenbetreuung der Imme besuchte.

Ich wollte das nicht.

Ich war erst das zweite Kind, das zur Hausaufgabengruppe angemeldet wurde. Da stand ich bei diesen fremden Menschen, zu denen ich nun jeden Tag gehen sollte – dabei hatte ich doch gerade erst den Wechsel auf die Oberschule hinter mir. Widerwillig und eher gezwungenermaßen ließ ich mich darauf ein.

Meine Ablehnung bekam einen ersten Dämpfer, als ich ein Referat zu einem Musikinstrument machen sollte. Nicht nur halfen die Leute in der Imme mir, ich konnte auch im Internet recherchieren, ein Plakat und ein Handout anlegen und hatte bei all dem Unterstützung (als Note bekam ich natürlich eine Eins). Außerdem konnte ich jeden Tag ein Stück meiner Angst ablegen, denn die Leute waren alle total nett und liebenswürdig.

So richtig ist das Eis dann in den ersten Herbstferien gebrochen. Ich ließ mich überreden, bei einem Ausflug zur Eisbahn mitzumachen, und es hat einfach tierisch Spaß gemacht. Auch die sonstigen Ferienaktionen waren einfach nur toll. Ohne es zu merken, konnte ich es schließlich nicht mehr erwarten, dort zu sein, und kam nun täglich vorbei. Ich machte mit bei sämtlichen Aktionen und Angeboten, und die Imme wurde zu meinem zweiten Zuhause.

In den darauffolgenden Jahren habe ich dort soviel erlebt und so viele Möglichkeiten gehabt. Ich spielte Theater, lernte Gitarrespielen, nahm Musik und die dazugehörigen Videos auf, lernte debattieren, spielte, lachte und fühlte mich total wohl.

Als ich älter wurde, ließ diese intensive Nutzung natürlich auch wieder nach. Ich war nicht mehr regelmäßig in der Hausaufgabengruppe, aber man half mir trotzdem beim MSA und vor kurzem beim Abitur. Und obwohl ich nicht mehr den ganzen Tag dort verbrachte, war ich doch noch mehrmals in der Woche da, redete mit den Leuten, genoss die Atmosphäre und lebte im Sportraum mein Hobby aus, das ich in der Imme angefangen habe und bis heute betreibe: Breakdance.

Jetzt bin ich fast zwanzig, und noch immer ist meine Verbindung zur Imme intensiv und herzlich. Ich gebe inzwischen selbst Breakdance-Unterricht als Honorarkraft, mache immer noch bei manchen Aktionen mit oder lasse mich beraten, wenn ich private Probleme habe oder einfach einen Rat zu Studium oder Berufswahl habe.

Meine Kindheit und Jugend war – gerade durch die Imme und die tollen Leute, die dort arbeiten – wirklich klasse, und ich kann gar nicht dankbar genug sein dafür. Ich bin sehr froh, dass ich meine anfängliche Angst überwunden habe, und möchte all die Erfahrungen um nichts in der Welt missen. Die Imme ist Teil meines Lebens und wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Danke an euch.

Mina

Die Breakdance-Kurse von Mina finden immer donnerstags von 16.00 bis 19.00 Uhr im Kinder- und Jugendhaus Immenweg, Immenweg 10, 12169 Berlin, statt.