Angebot für Mütter und Familien nach schweren Geburten

Eone hochschwangere Frau liegt auf dem Gebährstuhl. Ein Arzt holt ihr Kind.

Nicht immer verläuft die Geburt eines Kindes so, wie es sich die Schwangeren und ihre Partner:innen vorgestellt oder gewünscht haben. Oft war die Betreuung unter der Geburt nicht so, wie es die Gebärenden gebraucht hätten. Und auch bei optimaler Betreuung kann die Geburt anders enden als erwartet. In Geburtsvorbereitungskursen bleibt dieses Thema häufig ausgespart, vermeintlich um die werdenden Mütter nicht zu ängstigen. Dies kann in der Folge jedoch dazu führen, dass betroffene Mütter allein bleiben mit ihren daraus resultierenden überwältigenden Gefühlen und der immer wiederkehrenden Frage, warum ausgerechnet ihnen dies passiert ist und was sie hätten anders machen können. War der Notkaiserschnitt wirklich ein Notkaiserschnitt oder wäre er vermeidbar gewesen? Sind sie schuld? Oft sind dies Gedankenschleifen, die sich nicht abstellen lassen, manche Mütter leiden unter wiederkehrenden Albträumen oder fallen immer und immer wieder in die Geburt zurück. Manchmal tauchen diese Gedanken und Gefühle auch erst zu den Geburtstagen des Kindes wieder auf oder zeigen sich als Angst vor der Geburt in einer erneuten Schwangerschaft.

 

Wenn Betroffene versuchen, darüber zu sprechen, reagiert das Umfeld oft beschwichtigend oder mit dem Rat, das Geschehene schnell zu vergessen und stattdessen dankbar über die Hilfe und das (gesunde) Kind zu sein, vielleicht auch mit der – indirekten – Schuldzuweisung, die Frauen hätten eine falsche Erwartung gehabt.

 

Hier setzt unser Gesprächs- und Beratungsangebot an. Wir nehmen ernst, wenn eine Frau und eine Familie eine Geburt als belastend erlebt und mit dem, was geschehen ist, hadert. Wir stellen weder ihre Wahrnehmung noch ihre Gefühle in Frage, sondern bieten einen Raum, über das Erlebte zu sprechen und versuchen zu verstehen, warum passiert ist, was passiert ist. Der Fokus liegt für uns auf der Perspektive und den Bedürfnissen der Mutter – was braucht sie? Wir entwickeln gemeinsam Lösungen, wie die Familien mit dem Geschehenen und den Folgen umgehen können, und unterstützen sie im Heilungsprozess.

 

Ansprechpartnerin für alle Angebote rund um schwere Geburten:
Diplom-Psychologin Claudia Watzel
watzel[at]stadtteilzentrum-steglitz.org
Telefon 0173 1 80 60 68

 

 

Einzelberatung

Für Mütter nach als traumatisch erlebten Geburten und nach Gewalt in der Geburtshilfe (egal, wie lange die Geburt zurück liegt), und Mütter, die mit der Geburt hadern. Babies können zur Beratung mitgebracht werden. Auch Väter und Angehörige können einen Beratungstermin vereinbaren.

 

 

Gesprächsgruppe für Mütter mit Babies im ersten Lebensjahr

Wenn die Geburt anders verlaufen ist als gewünscht oder vorgestellt, oder Frauen hier Gewalt erfahren haben, kann dies die Beziehung zum Kind belasten. Auch die Partnerschaft wird vom Geburtsgeschehen überschattet. In der Gruppe soll den Müttern zeitnah zum Geschehenen ein Raum zum Austausch untereinander gegeben werden um eine Stabilisierung im Alltag zu erreichen.

Donnerstags 13.00 – 14.30 Uhr im Gutshaus Lichterfelde
Teilnahme nur nach Voranmeldung

 

 

Gesprächsgruppe für Mütter

Wenn Mütter mit belastenden Geburten und vor allem dort erlebter Gewalt damit alleingelassen werden und auf ein Umfeld treffen, das das Geschehene bagatellisiert und ihnen die damit verbundenen Gefühle abspricht, führt das bei den Betroffenen oft zu einem Leiden im Stillen bei zugleich Beeinträchtigungen im Alltag und ihren Beziehungen. Wir möchten Müttern einen Raum geben, um über die Geburten und die Folgen zu sprechen und sie dabei unterstützen, ihre Ressourcen wieder zu finden. Dafür gibt es keinen objektiv richtigen Zeitpunkt, sondern jede Frau ist willkommen, die die Geburt(en) belastet, unabhängig davon, wann diese war und wo sie in ihrem Prozess der Auseinandersetzung damit steht. Wir gehen davon aus, dass die Wege der Bewältigung so individuell wie die einzelnen Teilnehmerinnen sind, und dass der Austausch in der Gruppe hilfreich ist zu verstehen, was jede Einzelne braucht, um mit dem Geschehenen gut weiterleben zu können.

14-tägig donnerstags, 16.00 – 18.00 Uhr, Gutshaus Lichterfelde
Teilnahme nur nach Voranmeldung

 

 

Gesprächsgruppe für Väter und Partner*innen – in Planung

Nicht nur die Mütter als diejenigen, die das Kind gebären, sondern auch die Väter (oder Partnerinnen) der Mütter sind davon betroffen, wenn die Geburt für die Mutter schwer, vielleicht sogar traumatisch, oder von Gewalt geprägt war. Waren die Partner*innen bei der Geburt dabei, sind sie Zeuge des Geschehenen, unter Umständen sogar instrumentalisiert vom Personal direkt mit einbezogen. Dies kann sowohl sie selbst als auch die Partnerschaft und die Beziehung zum Kind belasten. Die Gruppe soll einen Gesprächsraum für betroffene Väter (und Partnerinnen) bieten.

Gutshaus Lichterfelde

 

Flyer Mobile KontaktstelleIntegration Steglitz

Angebot für Mütter und Familien nach schweren Geburten

Hindenburgdamm 28, 12203 Berlin

Gefördert von

Claudia Watzel
Familienförderung
Gutshaus Lichterfelde
Stadtteilzentrum SüdOst Leonie
0173 1 80 60 68
watzel[at]stadtteilzentrum-steglitz.org

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