Liebes Tagebuch,

ich wohne ja nun schon geraume Zeit im schönen KiJuNa in Lichterfelde. Doch was mir neulich samstags passiert ist, glaubt mir keiner. Am Samstag, den 11.10. wurde ich ungewöhnlich früh wach. Schon um kurz nach 8 Uhr wurde ich von Gesprächen und Getrappel verschiedener Leute geweckt. Ich konnte es kaum glauben, denn schließlich war doch Wochenende und normalerweise ist es da recht ruhig bei mir.

Aber an diesem Samstag war alles anders. Es kamen immer mehr Leute und begrüßten sich, lachten und unterhielten sich. Einige mussten aus einer Kiste kleine Zettel ziehen auf denen verschiedene Obstsorten abgebildet waren. Das ganze wirkte sehr mysteriös. Nach und nach sind dann alle in den großen Saal gegangen und setzten sich. Ich hab mich ganz leise nach vorne geschlichen, um zu sehen warum alle in die eine Richtung guckten. Da stand Herr Mampel und begrüßte alle. Er erzählte von der Entstehung des Leitbildes und wie schwierig es war dieses zu formulieren. An einer Wand war es riesen groß und so konnte ich es mir in Ruhe durchlesen. Ich muss sagen, wirklich sehr gelungen.

Gerade als ich es fertig gelesen habe, sind auf einmal alle aufgestanden und es wurden überall verschiedene Obstsorten aufgerufen. Endlich konnte ich das Geheimnis um diese lüften. Jeder hatte eine bestimmte Obstsorte und diese haben sich dann zusammengefunden. Manche sind dann schnell wieder gegangen, andere blieben hier. Wirklich sehr geheimnisvoll. Ich konnte mich gerade so noch einer Gruppe anschließen. Die Leute hatten das Symbol mit einer Zitrone und bevor mich einer gesehen hat, hab ich mich im Auto versteckt. Ich war sehr neugierig, liebes Tagebuch, wo die Reise hingehen sollte. Dauernd erzählten die Menschen was von einer Geschäftsstelle.

An dieser Geschäftsstelle angekommen, wurden wir von einer sehr netten Dame begrüßt. Sie führte uns in die oberste Etage, wo wir eine Küche mit verschiedenen Lebensmitteln fanden und auch einen Tisch, auf dem verschiedene Materialien wie z.B. Stifte lagen. Sofort gingen einige in die Küche und überlegten, was man aus den Zutaten kochen könnte. Das schwierige war, dass sie vegan kochen sollten. Sie haben sich schnell auf eine Art Eintopf geeinigt. Zwei Frauen sind dann noch mal einkaufen gegangen, weil ihnen wohl noch etwas gefehlt hat. Andere haben sich gleich an die Gestaltung des Heftes gemacht und unglaublich tolle Bilder gemalt. Ich war sehr beeindruckt von den Fähigkeiten. Die Stimmung war echt super. Alle haben gelacht und sich super verstanden. Ich hab immer mal wieder in der Küche und bei der Gestaltungsgruppe zugesehen und ich muss sagen, es roch immer besser. Der Magen knurrte mir langsam und der Geruch ließ mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Doch leider konnte ich noch nichts davon essen, da alles in Töpfe und Behälter verpackt war.

Dann sind wir auch schon wieder ins Auto gestiegen und zurück ins KiJuNa gefahren. Dort roch es noch besser. Es waren wieder alle Leute zusammen und anscheinend hatte jede Gruppe leckere Gerichte gekocht. Außerdem war der ganze Raum jetzt anders. Es gab Tischgruppen mit Blumen drauf und sogar bunte Cocktails. Nun wurde gemeinsam gegessen und jeder konnte die Köstlichkeiten probieren. Es gab so viel, dass ich gar nicht wusste, wo ich zuerst hingucken sollte.

Nach dem Essen wurden die Hefte vorgestellt, die wohl jede Gruppe hatte. Ich muss sagen, eins war schöner als das andere. Manche haben sogar kleine Gedichte oder Geschichte erzählt. Im Anschluss kam nochmal Herr Mampel nach vorne und berichtete von einer Nachhaltigkeits-AG. Diese wurde dann von einem anderen Herrn ausgezeichnet und sogar die Stadträtin hat ein paar Worte gesagt. Zum Schluss wurden noch alle Projektleiter nach vorne gebeten und ihnen wurde das Leitbild, was ich ja schon am Morgen gelesen hatte, überreicht. Das war dann auch das Ende von diesem Tag und alle Menschen sind nach Hause gegangen.

Ich bin dann auch wieder in meinem Mäuseloch verschwunden und hab mich ausgeruht. Das war ein wirklich spannender Tag und ich freu mich schon auf das nächste Jahr, alle wieder zu sehen. Mal sehen was sich die Menschen dann spannendes einfallen lassen.

Aus dem Tagebuch des Mäuschens Marianne Lindemann
das eigentlich in der EFöB an der Giesensdorfer Schule wohnt
zum Mitarbeitertag 2014 des Stadtteilzentrum Steglitz e.V.