„Ich bin eine Banane. Möchtest Du mit mir tauschen?“ … „Nein Danke – ich bleibe in der Gurkentruppe“ – das war eins der ersten Gespräche, denen man an diesem Tag lauschen konnte. Dahinter verbarg sich kein gruppendynamisches Kennenlern-Spiel, es war der Auftakt zu einem ganzen Tag, der Kennenlernen und Gemeinsamkeit stärken sollte. Einmal im Jahr sind alle Mitarbeiter des Stadtteilzentrums eingeladen am Mitarbeitertag teilzunehmen. Das sind mittlerweile 156 KollegInnen in 18 Einrichtungen und es liegt auf der Hand, dass sie sich nicht alle untereinander kennen. Das ändert sich jedoch schnell, denn wie schon im vergangenen Jahr wurde eine gemeinsame Aufgabe in Aussicht gestellt. Deren Inhalt war bis zuletzt ein gut gehütetes Geheimnis. Zudem war dieser Tag von zwei nicht unbedeutenden Ereignissen für das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. eingerahmt, die mit Bananen und Gurken nichts zu tun haben – aber das klären wir auf.

„Herzlich Willkommen zum Mitarbeitertag 2014“ stand auf dem Schild im KiJuNa – dem Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum, in dem sich alle MitarbeiterInnen am 11. Oktober versammelten. Die Begrüßungen und Wiedersehensfreude zeigten schon von Beginn an die gute Stimmung. Schirme, es regnete in Strömen, wurden zusammengeklappt, Jacken aufgehängt, KollegInnen gesucht und man fand den Weg in den großen Versammlungsraum. Thomas Mampel, Geschäftsführer des SzS, fand dort schnell seine gespannte Zuhörerschaft. Mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ … „Guten Morgen, Herr Mampel!“ und den ersten Lachern ging’s los. Über die Begrüßung der neuen MitarbeiterInnen, die das erste Mal dabei sind und zu neuen Entwicklungen des Vereins, kam er schnell auf das neue Leitbild des Stadtteilzentrums zu sprechen. Er erklärte, warum ein Prozess notwendig geworden war, dem Verein ein Leitbild zu geben, warum dieser Prozess von allen MitarbeiterInnen getragen werden sollte und wie er sich entwickeln konnte. Sebastian Unger, Projektleiter der EFöB an der 10. ISS, stellt den Workshop am 23. Mai 14 vor, der als Auftaktveranstaltung die Grundwerte des Leitbilds mit Hilfe der professionellen Moderation von Thorsten Visbal heraus kristallisierte. Im Anschluss an den Workshop erarbeitete wiederum die Leitbild AG den genauen Wortlaut der Schrift heraus. Diese Urfassung wurde erneut in die Mitarbeiterschaft gegeben. Rückmeldungen und Kritiken gesammelt, besprochen, geändert oder verworfen. So konnte an diesem Tag ein Leitbild verlesen werden, das in der Tat von allen MitarbeiterInnen geschaffen wurde und getragen wird. Der Wunsch, dass alle, die im Stadtteilzentrum tätig sind, diesem Leitbild folgen mögen, denn so würde es spürbar und sich mit Leben füllen, war eine Rückmeldung, die im Vorfeld bestärkte, was der eigentliche Sinn des Leitbildes ist. So konnten alle MitarbeiterInnen einen großen Din Ao Ausdruck des Leitbildes unterschreiben. Dieser wird künftig in der Geschäftsstelle des Vereins aushängen. Alle ProjektleiterInnen bekamen einen Rahmen mit Leitbild für ihre Einrichtungen geschenkt. Das war das erste „Wir“-Gefühl des Tages!

Dann wurde es unruhig, denn nun sollte die Tagesaufgabe verraten werden. Bei der Ankunft hatten alle ein Los gezogen. Banane, Orange, Kokosnuss, Gurke, Paprika, Tomate, Apfel, Mango oder Zitrone konnte man werden. Franziska Beck, Projektleiterin der EFöB an der Giesensdorfer Schule, erklärte die Aufgabe und das Tagesziel: Die Aufgabe – alle sorgen gemeinsam für das leibliche Wohl des Tages und das Tagesziel – alle essen gemeinsam das Mittagessen auf! Dazu wurden alle MitarbeiterInnen in Teams eingeteilt und zu Bananen, Gurken, Mangos oder Äpfel und Co. und wenn die Lieblingskollegin eine Tomate war, erklärt sich auch warum zum Beispiel eine Banane versuchte eine Gurke zu werden. 🙂 Die Teams fuhren in verschiedene Einrichtungen, die für diesen Tag ihre Küchen zur Verfügung stellten. Dort standen jedem Team gleichwertige Lebensmittel zur Verfügung unter der Beachtung, dass auch die Vegetarier und Veganer unter uns ein geeignetes Mittagessen vorfinden mussten. Was die Teams nicht bekamen, war eine Vorgabe, was sie aus den Lebensmitteln kochen konnten. So mussten sie sich selber überlegen, was gekocht werden würde und zusätzlich musste jedes Team dazu eine Menükarte erstellen und später präsentieren. Ab dann wurde gekocht und in die Küchen des Schülerclubs Memlinge, Gutshaus Lichterfelde, der Geschäftsstelle, der Imme, des „kieztreffs“, der Kita Lankwitzer Maltinis und des KiJuNa’s zog ein feiner Duft von leckeren Speisen ein. Die Köche kochten, die Kreativen gestalteten die Karten. Keiner konnte sich dem emsigen Treiben entziehen und KollegInnen, die sich vorher nicht kannten, gingen in der gemeinsamen Aufgabe auf. Das dabei viel gelacht wurde, versteht sich von selbst, denn wo viele Köche sind … na mal sehen, was dabei entsteht! Zwei Teams wollen wir in keinem Fall unerwähnt lassen. Im KiJuNa blieb nicht nur ein Kochteam. Eine Gruppe hatte die Aufgabe leckere Cocktails zu zaubern und eine zweite Gruppe sollte das KiJuNa in ein zauberhaftes Restaurant umdekorieren. So waren alle MitarbeiterInnen des Vereins mit kochen, Getränke kreieren und dekorieren bestens beschäftigt – wie kann man sich besser kennenlernen, als eine gemeinsame Aufgabe zu bewältigen? Mit einem schönen „Wir“-Gefühl!

Um 13.00 Uhr kamen alle wieder im KiJuNa zusammen. Die Speisen wurden im großen Saal gesammelt und ein Buffet arrangiert. Liebevoll gedeckte Tische standen bereit sowie zwei gemütliche Sitzecken, die Cocktails waren fertig und … der Hunger groß! Es ist definitiv keine Übertreibung, wenn wir erzählen, dass dieses Buffet mit jedem Restaurant Stand halten konnte. Es war einfach unglaublich – einmal, wie schön es aussah und zum anderen was für tolle Sachen gekocht worden waren. Salate in allen Variationen, Suppen, Frikadellen und auch kleine Kunstwerke, wie Mäuse aus Eiern oder kleine Inseln aus Gurkenstücken, Möhren und Basilikumblättern – einfach toll. Und auch die Cocktails waren an Farbigkeit kaum zu überbieten. Und – ja – das nächste „Wir“-Gefühl ging durch den Magen … wir haben es uns alle gemeinsam schmecken lassen – das Buffet geplündert, Cocktails probiert und die schöne Atmosphäre im „Tages-Restaurant KiJuNa“ genossen. Die kleine Mittagspause hat kaum einer von uns bemerkt – waren alle in Gesprächen gefangen, mal hier, mal dort, wieder im Bilde, was die anderen so bewegte und nicht nur satt vom Essen, sondern auch von der getragenen Stimmung einfach am richtigen Platz unter so vielen besonderen KollegInnen zu sein. Als wieder etwas Ruhe einkehrte, stellten alle Teams sich selber, ihre Arbeit und die schönen Menü-Hefte vor. Sie hatten gezeichnet, gedichtet und für sich selber herausgefiltert, dass sie an diesem Tag – nein, eigentlich immer – nicht MitarbeiterInnen, sondern MitgestalterInnen im Verein Stadtteilzentrum Steglitz e.V. sind.

Das letzte große Ereignis des Tages hatte die „Nachhaltigkeit“ im Blickpunkt. Ein Thema, an dem heute fast keiner mehr vorbeikommt, gilt es doch unsere Welt für die kommenden Generationen zu erhalten. Auch ein sozialer Verein wie das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. muss sich diesem Thema stellen und hinterfragen, wo wir im Bereich unserer Arbeit Nachhaltigkeit leben können und was wir den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die unsere Einrichtungen nutzen dazu vermitteln. So hat sich der Verein dem Nachhaltigkeits-Check durch die „Hultgren Nachhaltigkeitsberatung“ gestellt und einem Prozess aus Workshops, Audits, Vor-Ort-Visitationen und Online-Dokumentation durchlaufen. Dadurch haben wir nachgewiesen, dass nachhaltiges Handeln wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur ist und in konkreten Prozessen systematisch umgesetzt wird. Am Mitarbeiter-Tag wurde uns dafür von Oliver Schmidt, Geschäftsführer von Hultgren – Unternehmensberatung UG, eine Urkunde überreicht. Dies durch die wertschätzende Unterstützung der Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau, Christa Markl-Vieto. Frau Markl-Vieto bekannte dabei, dass ihre Arbeit nur durch gute Partner im Bezirk Erfolg zeigen könne und einer dieser Partner eben das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. sei. Immer, wenn es neue Entwicklungen gebe, könne sie sicher sein, dass diese vom Stadtteilzentrum aufgegriffen werden würden. Das war in diesem Kreis natürlich einen großen Applaus wert. Aber sie mahnte auch, dass immer wenn eine Urkunde verliehen werden würde, der behandelte Umstand schnell vergessen sei. Sie hoffe, dass dies nicht auf uns zutreffen würde. Dem entgegen versprach Oliver Schmidt zu arbeiten. Er begleitet weiterhin die Nachhaltigkeits AG des Vereins, die sich unter vielem anderen im kommenden Jahr mit Papierpaten aus allen Einrichtungen der nachhaltigen Entwicklung des Papierverbrauchs im Verein widmet. „Wir kümmern uns gemeinsam“ – ein besonders schönes „Wir“-Gefühl.

Abschließend möchten wir nur noch die Feedback-Wand im KiJuNa erwähnen. Eine Fläche auf der die MitarbeiterInnen des Vereins Rückmeldungen aufschreiben konnten, was sie gut, besonders aber auch, was sie nicht so gut an diesem Tag fanden. Wir haben keine negative Kritik gefunden. „Einen herzlichen Dank!“ – „Vielen Dank!“ – „Genial!“ – „Super Idee!“ – „Schön war’s!“ … ja – das war es und wir freuen uns jetzt schon sehr auf den Mitarbeiter-Tag 2015!

Anna Schmidt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stadtteilzentrum Steglitz e.V.

Der Film zum Mitarbeitertag 2014 von Jörg Backes, Projektleiter des Kinder- und Jugendhaus Immenweg:

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Fotografiert haben Saskia Valle, Werner Luff und Anna Schmidt