Die Dresdener Frauenkirche

Danke sagen fällt nicht schwer und ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit im täglichen Umgang. Sollte es zumindest sein. Das reichte Martina Sawaneh jedoch nicht aus. Die Projektleiterin im Kieztreff hatte die Idee, sich bei ihren ehrenamtlichen HelferInnen und ständigen Gästen in ihrer Einrichtung einmal in besonderer Weise zu bedanken. Ihr Plan: Ein Tagesausflug zum Dresdner Weihnachtsmarkt. Ihre Rücksprache bei ihrer Arbeitsbereichsleiterin Veronika Mampel stieß sofort auf offene Ohren. Mehr noch: Frau Mampel stellte einen Teil der großzügigen Weihnachtsspende der Deutschen Wohnen diesem Ausflug zur Verfügung. So konnte geplant und gebucht werden. Die Vorfreude war groß und der Tag Anfang Dezember kam. 

 
Eine Gruppe aus 13 Menschen von 10 bis 82 Jahren stieg in den Flixbus nach Dresden. Dabei waren unter anderem regelmäßige BesucherInnen des Kieztreffs, Ehrenamtliche mit ihren Kindern, der Stammgast Fadhil und sein Sohn Mohanad aus dem Irak und die Dame, die Unterstützung im Nachbarschaftscafè und gute Seele des Kieztreffs ist. Kaffee und Verpflegung für die Fahrt hatten drei Frauen mitgebracht und so wurde im Bus gefrühstückt und mit guter Laune der halbe Bus unterhalten. Es wurde viel gelacht, gescherzt und versprach ein schöner Tag zu werden.
 

In Dresden wurde der Rollator der ältesten Mitfahrerin ausgepackt und es konnte losgehen. Der erste Anlaufpunkt war die Frauenkirche. In die Kirche wollte die älteste Mitfahrerin jedoch nicht gehen. Diesen Besuch hatte sie früher mit ihrem verstorbenen Mann geplant. Dazu kam es jedoch nie. Mit guten Worten und dem Hinweis, dass sich ihr Mann gefreut hätte, hätte er gewusst, dass sie dort an ihn denkt, kam sie dann doch mit hinein. Letztendlich war sie sehr froh, dass sie sich von allen hat überzeugen lassen. Ihre Tränchen waren schnell getrocknet, denn die Gruppe war so lustig drauf, dass sie bald schon selber wieder aus vollem Herzen lachen konnte.

Die Pyramide auf dem Striezelmarkt

 
Nach der Frauenkirche ging es über den kleinen angrenzenden Weihnachtsmarkt. Hier bekam die Gruppe schon einen guten Eindruck von Dresdens Weihnachtsgeschehen. Für das Mittagessen kehrte die Gruppe bei einem Italiener ein. Auch hier kam eine Spende zugute: Ein älterer Stammgast des Kieztreffs, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mitfahren konnte, hatte das Mittagessen für alle spendiert.
 
Anschließend kam das Highlight: Der 584. Dresdner Striezelmarkt. Auf Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt konnte die Ausflugsgruppe Weihnachtsmusik, Glühwein- und Waffelduft und Lichterglanz genießen. Eine schöne Weihnachtsbude nach der anderen ließ die Augen glänzen. Gerahmt von der barocken Altstadt war es ein Erlebnis. 
 
Der Tag neigte sich dem Ende zu. Selbst die älteste Mitfahrerin mit dem Rollator hatte die 16.000 Schritte, die das Handy zählte, durchgehalten. Und trotzdem waren alle auf der Rückfahrt noch so aufgedreht, dass im Bus weiter gelacht, geplauscht und gescherzt wurde. Ein anstrengender Tag, aber ein wunderschönes und besonderes Erlebnis für die Menschen, die sonst wohl kaum den Weihnachtsmarkt gesehen hätten. Martina Sawaneh ist glücklich, dass sie sich auf diese Weise bei ihren Gästen und HelferInnen bedanken konnte.
 
Ein herzlicher Dank dem Spender des Mittagessens. Ein herzlicher Dank an Veronika Mampel für die Unterstützung und ebenso an die Deutsche Wohnen für die Weihnachtsspende mit der, unter vielem anderen, dieser Ausflug möglich wurde. 
 
Martina Sawaneh