Magazin "Im Mittelpunkt" - Juli/August 2016 Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der im Jahr 1951 gegründete „Verband Deutscher Nachbarschaftsheime“ gab sich im Jahr 1971 – nach langer und intensiver interner Diskussion – seinen heutigen Namen: „Verband für sozial-kulturelle Arbeit“ (VskA). Die Namensänderung weist darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen sozialer und kultureller Arbeit schon immer offenkundig war und als Kernaufgabe von Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit betrachtet wurde. In ihrem Selbstverständnis gehen Nachbarschaftshäuser und Stadtteilzentren seit jeher davon aus, dass Bürgerinnen und Bürger die Kompetenzen und Ressourcen haben, ihre Lebensbedingungen, ihr nachbarschaftliches Umfeld, die Situation im Sozialraum – ihr gesamtes Leben – nach ihren Vorstellungen und Bedarfen (mit) zu gestalten.

Im Leitbild des Vereins Stadtteilzentrum Steglitz e.V. findet sich diese Haltung in einem zentralen Satz wieder: „Ziel unserer Arbeit ist es, für und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gute Lebensbedingungen im Stadtteil zu gestalten und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen und Ziele bestmöglich zu unterstützen. (…) Für die Menschen, für die und mit denen wir arbeiten, möchten wir Benachteiligungen ausgleichen, Chancengerechtigkeit und Teilhabe fördern und sichern sowie persönliche und soziale Kompetenzen stärken. Es ist uns besonders wichtig, alle Menschen bestmöglich in ihrer persönlichen Entfaltung und Entwicklung zu unterstützen.“ Teilhabe, Gerechtigkeit, Zugang zu gesellschaftlichem Leben: Das bedeutet immer auch Teilhabe am kulturellen Leben im Kiez, in der Stadt. Soziales und kulturelles Leben können nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Weil wir soziale Bindung im Kulturellen finden: Beim Lernen, beim Sport, beim Basteln, überhaupt beim Austausch miteinander. Egal wie bunt das Angebot ist, vom Kino bis zum Kindertanz, in der Regel ist es verbindend für die, die sich beteiligen. Kultur hält uns sozial zusammen.

Kultur ist in seiner erweiterten Wortbedeutung relevant für unsere Arbeit. Wikipedia definiert: „Kultur (von lateinisch cultura ‚Bearbeitung‘, ‚Pflege‘, ‚Ackerbau‘) bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in der Technik oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde wie Musik, Sprachen, Moral, Religion, Recht, Wirtschaft und Wissenschaft.“ Sozial-kulturelle Arbeit wäre demnach die formende Umgestaltung des sozialen Miteinanders im jeweiligen sozialen System des Einzelnen oder (s)einer Gruppe. Eine kraftvolle, lebenswirklichkeitsgestaltende Denk- und Arbeitsweise.

In dieser Ausgabe unseres Magazins beschäftigen wir uns mit dem Thema „Integration durch Kunst und Kultur.“ Wir lernen verschiedene Projekte und Aktionen aus Einrichtungen des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. kennen: „Soziale Kunst“ als Mittel und Methode der pädagogischen Arbeit, die Erarbeitung eines Hörspiels mit Kita-Kindern, künstlerische und kreative Projekte als Ausdrucks- und Kommunikationsform von Kindern mit „geistiger Behinderung“, Graffityprojekte mit gehandicapten Jugendlichen, Theatergruppen an der Schule, Musicals und Bandprojekte in der Jugendfreizeiteinrichtung – die Palette ist unglaublich breit und anspruchsvoll. Offenbar gelingt es auf diesem Weg besonders gut, den Zugang zu Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu bekommen. Durch die Beteiligung an Kunst- und Kulturprojekten kommen Menschen in einen guten Kontakt zu sich selbst – und in Kontakt mit ihrem sozialen Umfeld. Und dadurch verändern sich beide: der einzelne Mensch und sein soziales Umfeld. Das ist die Idee von sozial-kultureller Arbeit.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre der vorliegenden Ausgabe unseres Magazins
„Im Mittelpunkt“ viel Vergnügen und viele anregende Erkenntnisse.

Über Ihr Feedback freuen wir uns sehr!

Thomas Mampel
Geschäftsführer
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.

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