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Warum möchte ich kein Papier mehr nutzen? Ich möchte es einfach nach Möglichkeit nicht mehr und das sehr radikal. Zeitung, Newsletter, Flyer und Infopost – ständig bekomme ich Papier in die Hand und niemand fragt mich, ob ich das auch will …

Auch in meinen Jobs als Arbeitsbereichsleiter für den Aufbau und Betrieb von Unterkünften für Geflüchtete beim Stadtteilzentrum Steglitz e.V. und als Geschäftsführer unseres Vereins Computerbildung e.V. erhalte ich eine Flut an Papieren. 90% des Papiers landet wieder im Müll.

Wozu brauchen wir noch Papier? Weil wir es schön finden, weil die älteren Generationen so gewohnt sind? In Schulen wird Papier mehr als verschwenderisch verwendet – Kopiervorlagen für aus meiner Sicht oft unnötige Vorlagen im Unterricht, in Kitas zum Ausmalen und „Lernen“, in Unternehmen für alle möglichen Memos. Die Verwendbarkeit für Papier zur Information oder als Werbung sind schier unendlich.

Weiterhin bereichert sich eine ganze Industrie am Recycling von Papier, wir haben ein gutes Gefühl, wenn wir den Müll trennen und unser Papier in der Papiertonne entsorgen – wir sind dann so umweltbewusst – oder? Ich erspare mir es an dieser Stelle zu recherchieren, wie viel Papier recycelt wird und wie viel Bäume abgeholzt werden, um die Papierindustrie zu beliefern.

Fakt ist, dass unsere Umwelt so oder so unter der enormen Herstellung von Papier leidet, schon die benötigte Energie zur Herstellung von Papier ist desaströs! Wir leben mehr und mehr in einer „digitalisierten“ Welt und das bringt in Bezug auf Papier viele Vorteile. In anderen Ländern dieser Welt werden zum Beispiel Schulbücher in digitaler Form den SchülerInnen zur Verfügung gestellt, es gibt Unternehmen die ihre Verwaltung digitalisieren – wir können Zeitungen und Bücher in digitaler Form abonnieren und das ist auch gut so …

Fragen wir uns doch bitte immer wieder, wer hat einen Vorteil davon alles in Papierform in der Hand zu halten? Nur weil es so schön anzufassen ist? Die Werbeindustrie, die Buch- und Schulbuchverlage und sämtliche Infopost, die unsere Briefkästen zu müllen?

Mir ist bewusst, dass Bücher ein elementares Kulturgut sind und Menschen schon seit Jahrhunderten aus Büchern lernen, sich an den Geschichten begeistern und Bücher einfach toll sind … aber können wir nicht doch (wenigstens zum großen Teil) auf Papier verzichten?

Ich stehe dazu – ich will und brauche das nicht – aber die Welt ist noch nicht soweit! Nur 1/3 der Weltbevölkerung hat einen (regelmäßigen) Internetzugang. Sorgen wir dafür und setzen wir uns dafür ein, dass alle Menschen einen uneingeschränkten Internetzugang erhalten. Lasst uns dafür einstehen unseren Papierverbrauch auf das zum Leben notwendigste zu reduzieren, um endlich ein Zeichen für unsere (Um)Welt zu setzen!

Was denken Sie, wie gehen Sie mit dem Thema Papier um? Ich freue mich auf Ihr Feedback zu meinem Artikel und ich bin sehr gespannt darauf, wie Sie mit dem Thema „Papier“ umgehen?

Herzliche Grüße
Andreas Oesinghaus

Arbeitsbereichsleiter Schulbezogene Kinder- und Jugendarbeit
und Aufbau und Betrieb von Unterkünften für Geflüchtete
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.