99-StundenDaumen drücken für das Wettbewerbsvideo der Imme

Wenn Sie diesen Artikel lesen, sind vermutlich unter www.99fire-films.de die TOP 99 der diesjährigen Wettbewerbsteilnehmer zu sehen. Ob wir – bei vielen Tausend Einsendungen – wohl in diesem Jahr in der nächsten Runde sind?

Zur Erklärung: Die Videogruppen der Imme haben in den letzten beiden Jahren viele unterschiedliche Filme zustande gebracht – vom ernsten Kurzdrama zu Themen wie Mobbing oder Internetsucht bis hin zum hemmungslos albernen Quatsch-Video. Manches entstand spontan, manches nach langer kreativer Vorarbeit. Im Vordergrund steht immer der Spaß – und den hatten wir auch in der letzten Woche. Schon fast traditionell machen wir beim 99-Fire-Films-Award mit. Dabei bekommen alle Teilnehmer ein bestimmtes Thema und haben dann 99 Stunden Zeit, um ein Video zu drehen, das genau 99 Sekunden lang ist. Das Gewinnervideo erhält immerhin 10.000 Euro.

Und so war dann die Aufregung groß, als wir donnerstags um Punkt 10:00 Uhr das diesjährige Thema bekamen: „Was ich schon immer mal tun wollte.“ Zusatzaufgabe: Das Wort „Hashtag“ sollte sicht- oder hörbar im Film vorkommen.

Schon begannen die Köpfe zu rauchen: Viele Ideen wurden genannt und wieder verworfen. Einige waren nur Ideenfetzen, die wir nicht zu einem Großen und Ganzen zusammensetzen konnten, andere scheiterten schlicht und einfach daran, dass uns die technischen Voraussetzungen fehlen, sie zu realisieren.

Schließlich kristallisierte sich eine Idee heraus, deren Umsetzung uns scheinbar keine Mühe machen sollte: Ein Film über eine Klasse mit einem gemeinen Lehrer, bei dem die Pointe darin bestand, dass der Lehrer und ein Schüler die Körper bzw. die Rollen tauschten, damit der fiese Pauker mal sieht, wie die Schüler sich so fühlen, wenn er sie fertig macht. Eine Story, dicht dran an der Erlebniswelt der Jugendlichen. Und jeder konnte eine Sprechrolle bekommen. Also kurze Ausarbeitung des Drehbuches, und freitags ging’s an die Dreharbeiten.

Aber wie es so geht: Die Szenen erwiesen sich als komplexer als gedacht. Vor allem das ständige Wiederholen der Takes, bis alles perfekt sitzt, erwies sich als Zeitkiller. Dann war auch noch der Akku unserer Zweitkamera leer (die wir zum Mitschneiden des Tons benutzen) und das Ladekabel nirgends zu finden. Als es wieder auftauchte, war es schon Abend – ein Nachdreh am Samstag war unumgänglich.

Allerdings hatten die Kids samstags keine Zeit – sonntags ging es zwar, aber woher dann noch die Zeit zur Nachproduktion (Schnitt, Musik, Farbkorrektur usw.) nehmen?

Also wurden samstags per What’s App-Gruppe neue Ideen gewälzt, bis sich eine weitere Story herausbildete, die in kurzer Zeit noch gedreht werden konnte, da es nur eine Location gab. Also erneutes Treffen am Sonntag, knapp dreistündiger Dreh in bitterer Kälte, und den Rest des Tages durfte ich dann mit der Nachproduktion verbringen.

Aber obwohl es stressig war: Alle hatten großen Spaß, und das Ergebnis kann sich – finden wir zumindest – durchaus sehen lassen. Den Upload zum Wettbewerb haben wir geschafft und warten nun darauf, ob wir es zumindest unter die TOP 99 geschafft haben, die heute (5.2.2015) veröffentlicht werden. Wer sich von unserer Arbeit überzeugen will, kann sich das Video gerne hier anschauen (es handelt sich nicht um die Wettbewerbsversion, sondern um eine Fassung, die um einige echt lustige und sehenswerte Outtakes von den Dreharbeiten ergänzt wurde).

Vimeo

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Kräfteverhältnis – mit Outtakes from Jörg Backes on Vimeo.

Übrigens waren die ersten Dreharbeiten nicht umsonst: Wir werden den Film um den fiesen Lehrer im Rahmen der normalen Videogruppe natürlich noch zu Ende drehen. Und auch das macht sicher allen sehr viel Spaß.

Jörg Backes
Projektleiter Kinder- und Jugendhaus Immenweg