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Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Für uns ein Grund einmal auf das Vergangene zurückzublicken. Was haben wir erlebt. Welche Aufgaben gemeistert. Also schlicht: Was war los im KiJuNa im Jahr 2015.

Die Tatsache, dass in den letzten Tagen des Jahres 2014 in unserer unmittelbaren Umgebung eine Notunterkunft für geflüchtete Menschen eingerichtet wurde, stellte uns direkt zum Jahresanfang vor eine große Herausforderung. Der Wunsch und das Ansinnen, diesen Menschen einen Ort zu geben, an dem Sie entspannen können, ihre Freizeit verbringen und Rat in verschiedensten Bereichen einholen können, ließ uns für eine ganze Weile die Struktur in unserem Haus verändern. Täglich kamen ca. 30 – 40 Bewohner der Notunterkunft zu uns. Wie selbstverständlich wurden die neuen BesucherInnen in den Alltag des KiJuNas eingebunden. Es war für alle von uns neue sehr wertvolle Erfahrung.

Neben der Arbeit mit geflüchteten Menschen kam natürlich auch unser Angebot für die Kinder und Jugendlichen nicht zu kurz. Besonders zu erwähnen sind die Ferienprojekte. Gestartet wurde mit dem Winterferienprojekt. Auf verschiedenste Art haben wir uns mit dem Winter auseinandergesetzt. Entstanden sind winterliche Skulpturen aus Papier und Pappe. Es folgten die Osterferien. Hier hatten wir den „Maskenchor Hela Rido“ bei uns zu Gast. Die Kinder haben im Ferienprojekt Masken gebaut und sind anschließend in großer Gruppe auf dem Karneval der Kulturen mitgelaufen. Haben dort Ihre Masken und die einstudierte Werksschau präsentiert.

Die Sommerferien standen in diesem Jahr ganz im Zeichen des Mittelalters. Im großen Garten des KiJuNas wurde eine Jurte aufgebaut, die als zentraler Platz des entstandenen kleinen Mittelalterdorfs diente. Es wurde gekocht, gewerkelt, genäht und ein Lehmofen gebaut. Vor allem aber wurde viel Spaß gehabt, besonders auf dem großen Abschlussfest am Lagerfeuer mit mittelalterlichen Tänzen und selbstgebackenem Brot aus dem Lehmofen.

In den Herbstferien war unsere Stadt unser Thema. „Berlin – Meine Stadt“ hieß das Motto des Ferienprojekts. Aus Karton und Papier wurde das Brandenburger Tor nachgebaut. Es gab Ausflüge und Schnitzeljagden durch die Stadt und unseren Kiez. Darüber hinaus haben wir viel über die bewegte Geschichte Berlins erfahren.

Unser Angebot für Kinder und Jugendliche ging natürlich auch im vergangenen Jahr weit über die Ferienprojekte hinaus. So hatten wir im Rahmen der Musischen Tage gleich zu Beginn des Jahres eine Gruppe von Jugendlichen zu Besuch. In drei Projekttagen haben wir mit der Gruppe einen Song geschrieben, aufgenommen und zum Abschluss live präsentiert. Überhaupt wurde viel musiziert in diesem Jahr. Keyboard und Gitarre spielen oder Trommeln lernen. Bei uns im KiJuNa ist das möglich. Das AG Angebot bestand aus Tanz, Kreativworkshops, Fußball und weiteren Sport AGs. In vielen tollen Projekten und AGs sind viele tolle Dinge entstanden.

Ziemlich genau zur Jahreshälfte 2015 fand eine weitere Änderung bzw. Anpassung der Angebote im Haus statt. Grund hierfür war die Eröffnung einer Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen in direkte Nachbarschaft. Für die Bewohner dieser Unterkunft bieten wir seit einiger Zeit Deutschkurse, Kinderbetreuung, ein Musikprojekt für Kinder und offene Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung an. Ein Angebot, dass wir nur vorhalten können, weil das ehrenamtliche Engagement der Menschen aus der Nachbarschaft so immens groß ist.

Allen Ehrenamtlichen, allen Spendern und Sponsoren sei an dieser Stelle unser Dank ausgesprochen. Ohne Ihre Unterstützung wäre das Angebot für Kinder, Jugendlichen und Familien so nicht möglich. Wir freuen uns jetzt auf ein paar schöne Feiertage und sind gespannt, was das Jahr 2016 für uns bereit hält.

Kristoffer Baumann