Alle Kinder der Welt haben ein Recht auf Gesundheit und Versorgung. In Anlehnung an die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – ein Recht auf einen „Zustand des vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein die bloße Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen.“ Ein Recht, dass nicht nur körperliche und geistige Gesundheit fordert, sondern auch die volle Entfaltung ihres Potenzials, die Gesundheit unter eigener Kontrolle zu erhalten, genauso wie Ansprüche auf den Zugang zu einer Bandbreite an Einrichtungen, Gütern und Dienstleistungen. Sie haben ein Recht auf gesunde, ausgewogene Ernährung, ausreichende medizinische Versorgung sowie angemessene Kleidung und Wohnung. So weit die Theorie. Und wie bringt man so ein umfassendes Thema nun in die Kita?

Die Kita Kleckerbande hat sich im März sehr intensiv mit dem Thema Gesundheit und Versorgung auseinandergesetzt. Um ein Recht nutzen zu können, muss man es erst im Bewusstsein dessen festigen, der das Recht besitzt.

Im Morgenkreis wurde den Kindern das Recht vorgelesen und gefragt, was sie unter Gesundheit verstehen und was wichtig ist, um gesund zu bleiben. Ihre Antworten zeigten, dass durchaus schon konkrete Vorstellungen und gute Kenntnisse bestehen: Gesunde Ernährung, Obst und Gemüse essen, ausreichend Wasser trinken, viel Bewegung und Sport an der frischen Luft spazieren gehen, schwimmen, Fußball spielen. Zusätzlich auch Entspannung schaffen, Zeit für sich nehmen, ausreichend für Schlaf sorgen. Im Morgenkreis einer jüngeren Gruppe wurde Obst und Gemüse benannt und nach Farben eingeteilt. Das Obst wurde mundgerecht geschnitten und gleich auf Qualität geprüft oder es bestand die Möglichkeit, Obst in der richtigen Farbe auszumalen.

Das Buch „Unser Essen“ wurde gemeinsam angeschaut und gab weitere interessante Aspekte kindgerecht zum Besten. Mit so viel Wissen konnten sich die Kinder der Ernährungspyramide widmen. Welche Lebensmittel sollten wir häufig, welche nicht so oft und wenig essen? Die Kinder schnitten aus Prospekten Lebensmittel aus, die sie in zwei Kategorien einteilten (gesund und ungesund) und auf ein Plakat geklebt.

Eine andere Gruppe machte mit Kinderyoga weiter. Die Kinder probierten verschiedene Tierfiguren aus und bekamen eine Entspannungsgeschichte vorgelesen. In einer anderen Gruppe wurde eine Bewegungsgeschichte gelesen und eine Traumreise gemacht.

Gute Kleidung für den Körper gehört ebenso zum Wohlbefinden. Die Kinder schauten sich das Thermometer an. Thematisierten Kleidung den Jahreszeiten angepasst. Und auch das Recht auf eine gesunde Umgebung wurde in einer Gruppe auf den Prüfstein gestellt, da ja Lärm ebenso krank machen kann. Es ist immer wieder äußerst spannend, welche Aspekte von Kindern genannt werden und wie klar ihre Vorstellungen von Gesundheit in verschiedenster Art sind.

Wie einmal hat sich gezeigt, dass Kinder sich sehr gut vorstellen können, was ihre Rechte bedeuten und für Auswirkungen auf ihr Leben haben. Wird so ein Thema schon in der Kita ins Bewusstsein gebracht, sind die Chancen gut, dass Kinder auch später darauf achten und ihm einen hohen Stellenwert einräumen. Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!