Wie für viele Menschen war auch für uns als Team der Mobilen Stadtteilarbeit/ „Kiezarbeit“ Lankwitz das Jahr 2022 kein Jahr wie jedes andere. Und wie für viele von euch hat sich auch für uns eine Menge verändert.
So haben wir das Jahr 2022 als Zweierteam „Mobile Stadtteilarbeit“ begonnen, wenige Monate später waren wir nach einer Umbenennung und Zuwachs als „Kiezarbeit Lankwitz“ zu dritt.

Der Beginn des Frühlings brachte uns neben milderen Temperaturen auch das Ende der meisten coronabedingten Kontaktbeschränkungen und somit neuen Schwung für die Stadtteilarbeit. Das Stadtteilzentrum auf der Leonorenstraße (seit Ende Mai offiziell „Leonie“), in dem wir unser Büro haben und das für uns wie ein zweites Zuhause geworden ist, erwachte durch eine Vielzahl, entweder frischer oder wiederbelebter Angebote zu neuem Leben.

Offenes Kaffeetrinken im Gemeindepark

Auch unsere Rolle veränderte sich. Während wir in den ersten Monaten vor allem damit beschäftigt waren, den Stadtteil und seine Menschen kennen (und schätzen) zu lernen, kamen nun neue Aufgaben auf uns zu. Die Möglichkeit, Veranstaltungen in der Nachbarschaft wieder in Person stattfinden zu lassen, wollten wir uns natürlich nicht nehmen lassen. So veranstalteten wir im Rahmen der „Woche der Nachbarschaft“ erste eigene kleine Events. So etwa ein offenes Kaffeetrinken im Gemeindepark und einen Spielenachmittag im ehemaligen Fußballkäfig an der Ecke Kamenzer Damm / Halbauer Weg.

Spielenachmittag im ehemaligen Fußballkäfig

Ebenfalls in Person fand ab März die Stadtteilkonferenz wieder an wechselnden Orten in Lankwitz statt. Diese tagt seitdem erneut alle 2 Monate und ist gedacht, um möglichst viele Akteure aus Politik, Ämtern und sozialen Trägern mit Anwohner*innen an einen Tisch zusammen zu bringen, um die Anliegen der Nachbar*innenschaft aus verschiedenen Blickwinkeln zu beraten und Lösungsmöglichkeiten auszuhandeln. Für uns bot sich damit die Chance, mit unterschiedlichsten Bereichen der bunten sozialen Landschaft in Lankwitz in Kontakt zu treten und so ein besseres Gespür für die Themen des Stadtteils zu bekommen. Beispielhaft für das Engagement der Stadtteilkonferenz steht der Kiez-Spaziergang mit Bezirksstadtrat Urban Aykal, welcher im September stattfand. Bei diesem bekamen wir die Chance, Verantwortliche aus Politik und Ämtern direkt auf verschiedene Probleme der Nachbarschaft hinzuweisen, welche im Vorfeld unter anderem im Rahmen der Stadtteilkonferenz zusammengetragen wurden. Beispielsweise Probleme mit dem Zustand der Gehwege, ungepflegte Grünflächen oder ähnliches. Du möchtest dich auch in diesem Rahmen für Lankwitz engagieren? Du hast selbst ein Anliegen, welches du in einer vielfältigen Runde besprechen möchtest? Oder bist du einfach neugierig geworden, wie diese Art der Bürgerbeteiligung funktioniert? Dann schau gern am 14. März, um 19 Uhr vorbei. Die Stadtteilkonferenz tagt jeden 3. Dienstag alle zwei Monate.

Kiezspaziergang mit Bezirksstadtrat Urban Aykal

Zustand der Gehwege, ungepflegte Grünflächen oder ähnliches

Der Anfang der Nachbarschaftsgarten mit zwei Hochbeeten

Wildblumen-/Wildbienenwiese an der Ecke Belßstraße/Wedellstraße

Doch zurück zum Frühjahr, in dem auf Wunsch von Anwohner*innen, ein Nachbarschaftsgarten in Form von anfänglich zwei Hochbeeten entstanden ist. Das war auch gleichzeitig der Startschuss eines größer angelegten Projekts zur Begrünung des Planungsraums Kamenzer Damm. Wie ambitioniert dieses Projekt von den Aktiven vorangetrieben wird, zeigen vier weitere Hochbeete, welche ebenso wie eine Wildblumen-/Wildbienenwiese an der Ecke Belßstraße/Wedellstraße im Herbst des Jahres angelegt wurden.

Während sich dort im Laufe des Jahres eine feste Gruppe etabliert hat (die sich aber immer noch über weitere interessierte Gärtner*innen freut (meldet euch deswegen gern bei uns!), die ersten Pflanzen gesät wurden und kurz darauf bereits anfingen zu sprießen, haben wir uns vermehrt im öffentlichen Raum aufgehalten und unsere Befragung in einem Teil von Lankwitz durchgeführt. Über einen Zeitraum von 6 Wochen haben wir über 100 Gespräche mit Anwohner*innen geführt, um ein besseres Gefühl für die Interessenlagen der Menschen in der Nachbarschaft zu bekommen. Dementsprechend vielschichtig waren auch die Themen, die uns zugetragen wurden. Von der Furcht vor weiter steigenden Lebenshaltungskosten, über die Vermüllung des öffentlichen Raums bis hin zum Wunsch nach mehr Sport- und Freizeitmöglichkeiten wurde so ziemlich alles an uns herangetragen (Die Ergebnisse der Befragung können hier als Pdf heruntergeladen werden). Aus dem ebenso formulierten Wunsch nach mehr Möglichkeiten zum Zusammenkommen sind regelmäßige Nachbarschaftstreffen geworden, bei denen sich zu verschiedenen Themen (Wegeprobleme, Vorplatz Dreifaltigkeitskirche, etc.) der Anwohner*innenschaft ausgetauscht wurde. Das nächste Mal kommen wir bereits am 9. Februar um 18 Uhr im Maria-Rimkus-Haus zusammen. Wer also in der Nähen wohnt und sich für die Belange des Kiezes starkmachen oder einfach informieren möchte, ist herzlich eingeladen.

Die ersten Pflanzen im Hochbeet beginnen zu wachsen

… und gedeihen später üppig

Der Bereich in Lankwitz, in dem die Befragung durchgeführt wurde

Nachbarschaftstreffen

Strand und Plansch

Den Sommer über pendelten wir am Kamenzer Damm größtenteils zwischen Strand und Open-Air-Kino. Wenn du dich wunderst die Worte „Strand“, „Kino“ und „Kamenzer Damm“ in einem Satz zu lesen, hast du wahrscheinlich einiges verpasst. Zum einen warst du offensichtlich nicht Gast in unserem Aktionskäfig während der „Strand und Plansch“-Aktionswochen. Dort konnte dank der Hilfe von unseren Hausmeistern und einer ganzen Reihe von ehrenamtlichen Helfer*innen geplanscht und sich auf mehreren Tonnen aufgeschüttetem Sand gesonnt werden. Zum anderen wurden in Kooperation mit Wannseebahn e.V. und der Paul-Schneider-Gemeinde drei Filmabende und ein Jazzkonzert unter freiem Himmel organisiert, welche reichlich Zuspruch in der Nachbarschaft gefunden haben.

Jazzkonzert unter freiem Himmel

Das Gemeindeparkfest 2022

Nebenbei liefen da schon die Planungen für das nächste Großereignis, das Gemeindeparkfest. Wie viele von euch wissen, war es rundum ein voller Erfolg. Geschätzt über 1000 Menschen, diverse Stände und ein buntes Programm lokaler Akteure haben gezeigt, wie bunt und vielfältig Lankwitz und die Lankwitzer*innen sind. Im kommenden Jahr haben wir es uns zum Ziel gesetzt, mehr Anwohner*innen, die nicht Teil der zivilgesellschaftlichen Landschaft sind, mit in den Planungsprozess einzubeziehen. Wer Interesse daran hat, mitzubestimmen, wie das nächste Gemeindeparkfest laufen soll, kann sich gern bei uns melden.

Winterevent am Kamenzer Damm

Mit dem Beginn des Herbstes hat es uns dann wieder vermehrt auf den Vorplatz der Dreifaltigkeitskirche verschlagen. Ausgerüstet mit einem neuen Pavillon und warmen Getränken, haben wir begonnen, Menschen vor Ort zu befragen, was sie vom Kirchvorplatz halten und wie sie ihn sich in Zukunft wünschen. In Kooperation mit der ansässigen Kirchgemeinde und der KITA haben wir es uns zum Ziel gesetzt, den Platz, gewissermaßen das Zentrum von Lankwitz, vermehrt als Ort für zivilgesellschaftliches Engagement zu nutzen. Mal sehen, was da im neuen Jahr auf uns zukommt.

Das Winterfest in Kooperation mit der Nachbarschaftsgartengruppe

Das Ende des Jahres war für uns saisonal geprägt durch zwei Winterevents am Kamenzer Damm. Beim mobilen Winterkonzert konnte man an vier verschiedenen Orten jeweils einen Auftritt von Moe´s Rocking Pickup mit Antje Rietz bestaunen. Die knackigen Sets mit teils rockigen, teils winterlichen Klassikern, gepaart mit verschiedenen heißen Getränken, machten den Nachmittag zu einem kurzweiligen Vergnügen, dem auch die frostigen Temperaturen nichts anhaben konnten.
Das Winterfest war eine Kooperation mit der Nachbarschaftsgartengruppe, welche sich einen feierlichen Ausklang ihres ersten gemeinsamen Jahres gewünscht hatte. Mit unserer Hilfe und bei klirrender Kälte gab es für Interessierte die Möglichkeit, sich bei Gebäck und Heißgetränken über das Nachbarschafts- und Begrünungsprojekt zu informieren und sich mit anderen Anwohner*innen auszutauschen. Für die Mutigen gab es noch verschiedene Chilisoßen zu probieren, hergestellt aus Chilis aus dem Nachbarschaftsgarten.

Zum Abschluss möchte wir noch ein großes DANKE an alle richten, die im vergangenen Jahr mit uns zusammengearbeitet haben. Danke an die, welche uns durch ihre Ideen, ihr Engagement und ihre Expertise inspiriert und unterstützt haben. Danke im Besonderen an das gesamte Team des Stadtteilzentrums in der Leonorenstraße („Leonie“!), mit denen wir im Laufe des Jahres immer mehr zusammengewachsen sind und dank denen wir immer wieder gern zurück ins Büro kommen.

Wir freuen uns aufs nächste Jahr, wir sind gespannt, was auf uns zukommt!


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E-Mail: stadtteilarbeit-lankwitz@sz-s.de 

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