2019 hat der Europarat in der Resolution 2306 seine Mitgliedsstaaten unter Bezugnahme auf die Istanbul-Konvention aufgefordert, gegen Gewalt in der Geburtshilfe aktiv zu werden. Sowohl auf politischer als auch der Versorgungsebene ist dieser Ruf verhallt.

Trotz vereinzelter Bekenntnisse auf dem Papier finden tagtäglich Verletzungen von Frauen-, Patienten- und Menschenrechten in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett statt. Legitimiert werden diese häufig mit dem Wohl des Kindes, hinter dem die
Frau zurückzustehen hat.

Welche Strukturen begünstigen Gewalt in der Geburtshilfe und wie wird jemand zu Täter oder Täterin? Welche Folgen hat dies für die Frauen und Familien? Das Umfeld bagatellisiert, oft aus eigener Hilflosigkeit, das Erleben: So schlimm könne es doch nicht (gewesen) sein, ist einer der häufigsten Sätze, die die Betroffenen hören, wenn sie versuchen, darüber zu sprechen oder sich an der Roses Revolution beteiligen. Anlaufstellen für Beratung und Therapie gibt es kaum.

Zum Fachvortrag zum Thema „Gewalt in der Geburtshilfe und deren Folgen“
lädt Claudia Watzel, Diplom-Psychologin,
am 21.11. von 15.30 bis 17 Uhr
ins das Gutshaus Lichterfelde, Hindenburgdamm 28 ein.

Im Anschluss an den Vortrag soll es die Möglichkeit zu Diskussion und Vernetzung geben zur Frage, was sich vor Ort ändern muss, damit Geburten ohne Gewalt möglich werden und was wir als Netzwerk dazu beitragen können. Wir als Stadtteilzentrum Steglitz e.V. werden die Woche nutzen, um auch die Mütter in unseren Gruppen auf das Thema Aufmerksam zu machen.