Er hat schon eine sehr bewegte Geschichte hinter sich und sie geht weiter: Im interkulturellen Garten hinter dem Kieztreff in der Thermometer-Siedlung tut sich was. Im nasskalten März 2018 wurde er eröffnet und schon im Sommer standen die ersten acht Hochbeete, die bewirtschaftet werden konnten. Unzählige Pflanzen, Büschen und Blumen, auch Nutzpflanzen aus den nachbarschaftlichen Kleingärten wurden gespendet und gepflanzt. Doch schon im zweiten Jahr kam ein grober Einschnitt. Wegen Bauarbeiten musste der Garten geschlossen werden. Umso mehr Arbeit erwartete die Nachbarn 2020, die sich nicht entmutigen ließen, den Freizeitwert und das Potenzial des Gartens zu schätzten. Dieses Engagement soll sich nun lohnen. Im Rahmen der Woche des bürgerschaftlichen Engagements stand der Garten hinter dem Kieztreff im Fokus.

In Vorbereitung für die zukünftige Qualifizierung des interkulturellen Kiezgartens trafen sich einige Mitarbeitende der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, Ehrenamtliche aus der Thermometersiedlung sowie das Kieztreff-Team und das Haushandwerker-Team des Stadtteilzentrum Steglitz. Einen ganzen Tag wurde gemeinsam im Garten teils mit schwerem Gerät gearbeitet. Es wurde eine marode Bühne und eine zugewachsene Boule-Bahn abgerissen, jede Menge Sperrmüll aussortiert und mehrere Bänke überarbeitet und gestrichen. Zwei große Container waren am Ende des Tages voll mit Steinen und altem Holz. Eine neue Nutzfläche freigelegt und Ordnung in den Garten gebracht. Die viele Arbeit wurde mit einem schönen Grillen und dem Gefühl, gemeinsam etwas Gutes geschafft zu haben, belohnt.

Der Kieztreff steht als Ort der Kommunikation und Begegnung im Herzen der Thermometer-Siedlung Jung und Alt zur Verfügung und wird für nachbarschaftliches Beisammensein, verschiedenste kulturelle Angebote, soziale Beratung sowie für Feste und Veranstaltungen genutzt. Gleiches gilt für den Garten, der mit viel Platz und schattenspendenden Bäumen einen natürlichen Aufenthaltsraum bietet, wie kaum ein anderer Ort in der Siedlung. Er soll zu einem Ort werden, der von einer breiten Gruppe von Anwohnenden regelmäßig genutzt wird und den sie als „ihren“ Gemeinschaftsgarten verstehen. Er soll dabei das Beisammensein verschiedener Kulturen und Generationen, das gemeinsame Gärtnern, Naturerfahrungen und kulturelle Angebote ermöglichen. Im Zuge der Qualifizierung soll dem Garten mit Unterstützung einer Fachkraft gemeinsam mit Anwohnenden Struktur und Selbstverwaltung entwickelt werden, um so die breite zukünftige Nutzung und Pflege für alle zu gewährleisten.

Ob Anwohner- oder Teilnehmer*innen an der Woche des bürgerschaftlichen Engagements sind sich alle sehr einig, dass sie dieses Engagement in jedem Fall lohnt, den Kiez noch ein wenig lebenswerter zu machen.