Es ist für niemanden leicht in diesen Tagen: Wir sollen Abstand halten, Kontakte – wo es immer geht – vermeiden und die notwendigen Masken verdecken die Mimik, wenn man dann doch mal jemanden trifft. Die Pandemie legt uns Beschränkungen auf, die jegliches Miteinander, Gemeinsamkeit und mitmenschlichen Austausch verhindern.

Für Menschen, die mit der Digitalisierung aufgewachsen sind oder daran den Anschluss gefunden haben, ist es etwas einfacher. Sie können sich über verschiedenste Wege – Computer, Laptop, Tablet, Handy … informieren. Sie können Kontakte per Chat oder Videoanrufe oder Konferenzen pflegen. Außerdem können sie sich jederzeit informieren, was aktuell an Maßnahmen angeordnet oder empfohlen ist.

Schwer ist es trotzdem, denn nichts kann reale Kontakte, Umarmungen, Berührungen und Gespräche ersetzen. Leider sind viele Menschen aus der digitalen Welt ausgeschlossen. Sie haben maximal das Radio oder den Fernseher als Informationsquelle zur Verfügung. Viele Menschen trauen sich kaum noch einzukaufen oder zum Arzt zu gehen, aus Angst vor Ansteckung. Soziale Kontakte zu Familien und Freunden werden vermisst und nicht wenige leiden unter dieser Vereinsamung.

Es gibt Angebote. Sogar viele Angebote, die genau das im Fokus haben – eben ältere oder kranke Menschen zu unterstützen, sie gerade jetzt nicht alleine zu lassen und Hilfsangebote zu vermitteln. Der Punkt ist nur, wie man diese Angebote und Hilfsmöglichkeiten zu den bedürftigen Menschen bringt. Das kann insbesondere durch aufmerksame Nachbar*innen, befreundetet Menschen oder Familienangehörige passieren. Aufmerksamkeit dem Umfeld gegenüber ist gefragt und entsprechende Handlungen, wenn man merkt, dass andere Menschen aus dem Blickfeld geraten.

Eine Möglichkeit ist der „Freunde älterer Menschen e.V.„. Der Verein vermittelt Besuchspartnerschaften zwischen Jung und Alt und setzt sich für ein Leben ohne Einsamkeit im Alter ein. Telefonisch ist die Beratung unter der Nummer 030 6 91 18 83 zu erreichen. Es werden immer Interessierte gesucht, die Patenschaften übernehmen oder Menschen, die vermitteln und helfen, den Verein bekannt zu machen.

Silbernetz ist eine weitere Möglichkeit für ältere Menschen, denen es den Weg aus der Einsamkeit bahnt. Unter der Telefonnummer 0800 4 70 80 90 kann man kostenfrei, täglich zwischen 8.00 – 22.00 Uhr anrufen und einfach mal reden. Nach Möglichkeit wird gemeinsam geschaut, was für regionale Angebote helfen und unterstützen könnten.

Darüber hinaus stehen die Nachbarschaftseinrichtungen des Stadtteilzentrum Steglitz als Ansprechpartner zur Verfügung: Das Gutshaus Lichterfelde von Montag – Freitag zwischen 9.00 – 17.00 Uhr unter Telefon 030 84 41 10 40 und der Kieztreff Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag zwischen 12.00 – 16.00 Uhr unter der Rufnummer 0173 5 83 72 73. Auch der Nachbarschaftsverein Mittelhof e.V. bietet vielfältige Hilfs- und Gesprächsangebote: Telefon 030 80 19 75 11.

Empfehlenswert ist zusätzlich die Corona-Nachbarschaftshilfe Nachbarn helfen Nachbarn. Die gehören zur Risiko-Gruppe oder wollen helfen? Die gemeinsame Initiative der Freiwilligenagentur Steglitz-Zehlendorf, des Stadtteilzentrums Villa Mittelhof und des Stadtteilzentrum Steglitz erreichen Sie unter der E-Mailadresse kontakt[at]corona-nachbarschaftshilfe-sz.de oder telefonisch unter der Nummer 030 27 97 97 27.

Weitere wichtige Adressen in Krisenzeiten

Telefonseelsorge Berlin e.V.

Tel.: 0800 111 0 111, rund um die Uhr; gebührenfrei
Internet: www.telefonseelsorge-berlin.de
Beratungs- und Seelsorgeangebot für Menschen in krisenhaften Lebenssituationen, anonym und vertraulich

Kirchliche Telefonseelsorge Berlin

Tel.: 0800 111 0 222, rund um die Uhr; gebührenfrei
Internet: www.berliner-telefonseelsorge.de
Beratungs- und Gesprächsangebot für Menschen in krisenhaften Lebenssituationen

Muslimische Seelsorge Telefon

Tel.: 030 4 43 50 98 21, rund um die Uhr
Internet: www.mutes.de

BIG-Hotline

Tel.: 030 6 11 03 00, rund um die Uhr
Internet: www.big-hotline.de
Erstanlaufstelle zum Thema häusliche Gewalt für betroffene Frauen, Angehörige, Personen, die beruflich mit dem Thema häusliche Gewalt konfrontiert sind (z.B. Polizei, Krankenhäuser, ÄrztInnen, LehrerInnen). Auf Wunsch wird mehrsprachig und anonym beraten

Frauenkrisentelefon

Tel.: 030 6 15 42 43
Tel.: 030 6 15 75 96 (Migrantinnenberatung)
Internet: www.frauenkrisentelefon.de
Krisenintervention, Psychosoziale Beratung und Begleitung für Frauen in Krisen und schwierigen Situationen. Auskunft (auch in dari, persisch und polnisch – weitere Sprachen bitte erfragen) über Beratungseinrichtungen, Frauenprojekte, Therapieeinrichtungen und Selbsthilfegruppen sowie muttersprachliche Angebote anderer Projekte und Einrichtungen

Krisentelefon „Pflege in Not“

Bergmannstr. 44, 10961 Berlin (Kreuzberg)
Tel.: 030 69 59 89 89, Mo – Fr 10.00 – 12.00 Uhr (Anrufbeantworter rund um die Uhr)
Fax: 030 96 59 88 96
E-Mail: pflege-in-not[at]diakonie-stadtmitte.de
Internet: www.pflege-in-not.de
Es berät ein Team bestehend aus einer Sozialpädagogin, einer Psychologin, einer Krankenschwester, einem Krankenpfleger und Qualitätsmanager und qualifizierten Ehrenamtlichen die Betroffenen, deren Angehörige und Bekannte.

Weitere Anlaufstellen sind:

Wichtig ist: Geben Sie die Nummern weiter an alte Menschen, die Sie kennen: Oma, Opa, Tante, Onkel, aber auch an Nachbarn, Kolleg*innen und Freunde. Erzählen Sie es all jenen, bei denen Sie wissen, dass sie einsam sind und niemanden zum Reden haben. Sagen Sie ihnen, dass sie nicht verlegen sein brauchen, weil viele Menschen zurzeit in der gleichen Situation sind.

Sie haben eine Idee dazu, die wir hier nicht erwähnt haben? Wir sind dankbar für Ihre Ergänzungen. Machen wir anderen, älteren sowie jüngeren Mitmenschen das Leben ein kleines bisschen leichter!

Melden Sie sich!