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Frieda Metzke hatte sich das alles einmal anders vorgestellt. Sie wollte so eine richtige Oma werden – die ihre Enkeln von der Schule abholen kann, nachmittags mit Kuchen verwöhnt und abends die Gute-Nacht-Geschichte vorliest. So wie sie das selber als Kind erlebt hat. Der Lebensplan ihrer Kinder hat ihr dabei aber einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Tochter studierte in München, fand dort die Liebe ihres Lebens und blieb dann gleich dort. Der Sohn studierte noch hier in Berlin, wurde brav Beamter, kam zum Auswärtigem Amt und schon war er im Ausland eingesetzt.

Oma wurde sie, gleich fünf mal, aber keins der Enkelkinder wohnt um die Ecke. Nix ist mit Schulbegleitung, Kuchen und Gute-Nacht-Geschichten. Frieda brauchte einen neuen Plan, wie sie doch als Oma für die Enkel gegenwärtig sein konnte und trotzdem hier in Berlin, bei ihren Freunden und in ihrem Umfeld bleiben konnte. Eine Nachbarin hat sie dann darauf gebracht, dass sie sich doch so einen Computer anschaffen sollte. Damit könne sie die Enkel sogar sehen, nicht nur telefonieren. Aber das war ihr dann doch zu suspekt. So ein bisschen hatte sie ja gehört von diesem Internet – was man damit machen kann und natürlich auch, was für schlimme Sachen damit passieren.

Trotzdem war die Neugierde entfacht und der Wunsch die Enkel zu sehen sehr groß. Sie erzählte ihrem Sohn davon, der vollkommen begeistert war. Danach war es nicht mehr aufzuhalten. Der Sohn fragte einen Freund, der sich um alles kümmerte. Frieda bekam einen Laptop, eine Einweisung im Seniorenkurs und Hilfe im Internetcafé um die Ecke. Das ist zwei Jahre her, sie spricht einmal in der Woche mit jedem Enkelkind über den Computer – mit Bild, denn jedes Kind hat seine festgemachte Zeit. Sie sieht die Kinder größer werden, aber was noch viel besser ist: Alle Kinder und Enkel sind sehr stolz auf sie und die Kleinen sagen, sie sei eine coole Oma. Was Frieda aber ihren Kindern nicht erzählt hat: Sie hat in der Gemeinde eine Dame getroffen, die das auch kann und jetzt verabreden sie sich jeden Abend für eine halbe Stunde zum Plausch am Computer.

Frieda Metzke ist ein Beispiel von unzähligen Erwachsenen, die nicht damit aufgewachsen, einen Nutzen in der modernen Kommunikationswelt für sich gefunden hat. Ohne einen Grund, ohne Bedürfnis oder Neugierde ist es schwer einen Zugang dazu zu finden. Manche tun sich leichter, manche sehr schwer. Was aber allen Computernutzern älterer Jahrgänge gemeinsam ist, ist die Unsicherheit, wie sicher die Nutzung und der Umgang mit Computern ist.

„unSicherheit im www. + PC“ steht im Focus der Themenabende im Gutshaus Lichterfelde und im Seniorenzentrum Scheelestraße. Sie werden keine wissenschaftliche Abhandlung über die Wunder der Technik von uns hören, sondern wir vermitteln Ihnen an lebensnahen Beispielen die Vor- und Nachteile der Computernutzung. Zeigen Fallen und Schwierigkeiten auf und geben Raum für ihre Fragen. Sie sind herzlich eingeladen zu einem praxisnahen Abend, der ihrer „unSicherheit“ ein wenig abhelfen soll.

8.4.2014, von 18.00 bis 20.00 Uhr im Gutshaus Lichterfelde
Hindenburgdamm 28, 12203 Berlin

10.4.2014, von 18.00 bis 20.00 Uhr im Seniorenzentrum Scheelestraße
Scheelestraße 109/111, 12209 Berlin

Der Abend ist kostenfrei. In Kooperation mit ComputerBildung e.V.