Den zeitlichen Erfordernissen angepasst fand der vorletzte Runde Tisch Lichterfelde-West in diesem Jahr erneut als Videokonferenz statt. Das Thema war grob mit der Frage umrissen, ob und wie sich die Nachbarschaft und der Kiez in Hinblick auf die Pandemie verändert hat. Was ist schwierig geworden oder ob es auch positive Aspekte gibt? Sind weitere Unterstützungsangebote erforderlich?

Der Fokus der Runde richtete sich recht schnell auf die älteren Menschen in Steglitz-Zehlendorf. Ganz besonders die Senioren, die mit wenig Rente auskommen müssen und keinen Einblick und Kenntnisse in digitale Techniken und Informationsquellen haben, droht schnell die Vereinsamung. Hinzu kommen Erschwernisse wie zum Beispiel den Wohngeldanträgen. Wurde zu Beginn der Krise versprochen, dass keine Folgeanträge gestellt werden müssten, sieht die Realität im Bezirk jedoch anders aus. Auch die BVG-Erhöhung macht von den Senioren keine Ausnahme. Durch die Einschränkungen reduzieren sich die Kontakte. Umarmungen, Gespräche und Begrüßungen fallen weg. Gruppen oder Treffen finden nicht statt.

Wie erfahren diese Senioren von vielen guten Angeboten im Bezirk, wie kann man sie Unterstützen und digitale Zugänge ermöglichen. Interessant in dieser Hinsicht sind Seiten wie:

https://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/gremien/seniorenvertretung/
https://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/auf-einen-blick/fuer-senioren/
https://www.verlag-apercu.de/publikationen/seniorenratgeber-steglitz-zehlendorf
https://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/aemter/amt-fuer-soziales/angebote-a-z/artikel.931329.php
https://www.famev.de/besuchspartnerschaften/
… und viele mehr.

Angeregt wurde ebenfalls ein Projekt, bei dem sich junge und alte Menschen begegnen. Die Jungen erklären den Älteren die technischen Voraussetzungen, begleiten und unterstützen sie, und ermöglichen den Älteren so, ihre Lebensgeschichte auf den unterschiedlichsten sozialen Plattformen zu erzählen. Ein Teilnehmer fand sich bereit, dahingehend weiter zu recherchieren und ein mögliches Konzept zu entwerfen.

Eine Teilnehmerin berichtete von ihrem Trauercafé, das sich zurzeit größter Beliebtheit erfreut, weil die Menschen unbedingt Reden und sich mitteilen möchten. Zu überlegen wäre daher, wie man weitere Gesprächskreise gerade unter Coronabedingungen verwirklichen könnte.

Eine Frage an den Runden Tisch war abzuklären, ob man am Ostpreußendamm/Ecke Bootstraße, einen zusätzlichen Fußgängerüberweg einrichten könne. Ältere Menschen schaffen es hier kaum, gefahrlos über die Straße zu laufen. Da an der Bäkestraße, am Willi-Graf-Gymnasium und am Stadion Lichterfelde jedoch schon Ampeln vorhanden sind, wird diesem Wunsch nur eine geringe Chance eingeräumt.

Schließlich kam noch die Frage nach dem letzten Stand zur Nutzung des „Mäusebunkers“ – bis 2003 Tierlaboratorien der Freien Universität am Hindenburgdamm, auf. Ursprünglich vom Abriss bedroht, sieht es jetzt so aus, dass sich die Charité eine weitere Nutzung vorbehält.

Insgesamt war der Runde Tisch informativ und abwechslungsreich. Das Thema der Unterstützungsmöglichkeiten für Senioren möchten alle weiter im Blick behalten und so werden wir beim nächsten Termin zusammentragen, was sich bis dahin ergeben hat.

Der letzte Runde Tisch Lichterfelde-West findet am 8. Dezember 2020, von 18.30 – 20.00 Uhr, statt. Wir werden aller Wahrscheinlichkeit nach wieder zu einer Zoom-Konferenz einladen. Wir freuen uns über jeden neuen und über treue Teilnehmer*innen.

Bis dahin – bleiben Sie gesund und herzliche Grüße von

Manuela Kolinski, Kerstin Freese-Roennbeck und Anna Schmidt