Das Lächeln, das mir von der anderen Seite des Standes entgegen kam, ist mir durch die Jahre sehr vertraut geworden und es war nicht der einzige Stand, an dem mir das passierte. Claudia Maiwald war schon beim 1. Kunstmarkt der Generationen dabei, wie viele andere Künstlerinnen und Künstler auch. Natürlich wechseln die ausstellenden KünstlerInnen, aber ein großer Teil meldet sich jedes Jahr erneut an. So konnten wir auch diesmal wieder eine sehr bunte Palette von Künstlerinnen und Kunsthandwerkern begrüßen. Der mittlerweile 5. Kunstmarkt der Generationen wurde pünktlich von Geschäftsführer des Stadtteilzentrum Steglitz e.V., Thomas Mampel, eröffnet. Er hatte eigens seinen Schirm dafür mitgebracht und erklärte, dass es kaum regnen könne, wenn er den Schirm bei sich trägt. Die wochenlange Sonnenperiode wurde natürlich genau an diesem Wochenende durch ein Tief unterbrochen. 
 
Der kleine Regenschauer am Vormittag zählte nicht wirklich. Verhinderte der doch, dass die Wege zu staubig waren. Die Stände waren aufgebaut, die KünstlerInnen richteten sich daran ein, die Terrasse wurde für die Besucher vorbereitet und wir alle freuten uns wieder einmal auf einen sehr bunten und abwechslungsreichen Tag. Hier möchten wir dieses Mal vor den KünstlerInnen und Ausstellerinnen die ehrenamtlichen HelferInnen nennen, ohne die solch ein Markt für uns nur schwer durchführbar wäre. Die Herren am Grill kümmern sich noch nach Stunden um die Grillwürstchen, als ob es die ersten wären. Die Damen im Kaffee zeigen eben so lange die nötige Ruhe, um den Ansturm auf das Kuchenbuffet gut zu bewältigen. Und auch die HelferInnen bei den Getränken und Cocktails haben bis zum Schluss immer ein Lächeln und nettes Wort für die Gäste. Ein Helfer dreht immer wieder seine Runden durch den Park und leert die Mülleimer. Der Aufbau der Musikanlage liegt genauso wie die Betreuung der Kunstmarkt-Taler-Kasse in treuen ehrenamtlichen Händen. Zwei Helfer koordinieren mit viel Ruhe das Aus- und Einladen an der Straße. Und schließlich dürfen wir nicht die Herren vergessen, die zuverlässig auf- und abbauen, still und leise, wenn’s keiner sieht. Das beeindruckendste an diesem Team ist immer wieder, dass jeder schaut, wie und wo er dem anderen helfen kann. Zwar sind alle in Stunden eingeteilt, aber alle helfen über das Maß hinaus. Am Ende stellen wir immer wieder fest, was für ein schönes gemeinschaftliches Erlebnis wir zusammen geschafft haben. 
 
Der Rundgang an den 80 Marktständen ist immer wieder von Staunen begleitet. Man muss sich dabei vor Augen halten, dass alle diese KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen monatelang Zuhause oder in Ateliers im Stillen arbeiten, um einen Stand von 3 Meter Breite mit allerlei Kunst und Kunsthandwerk füllen zu können. Es gehört viel Begeisterung für die Sache, Talent und handwerkliche Fähigkeiten dazu, um im Sinne der Kunst schöne Arbeiten zu fertigen und sich künstlerisch weiter zu entwickeln. Es gehört aber ebenso auch viel Mut dazu, einen Stand zu füllen und sich dem Urteil der Besucher zu stellen. Genau dieses Urteil braucht der Kunstschaffende jedoch, damit er Kritik, Lob, Eindrücke und neue Ideen weiter verarbeiten kann. Natürlich freut sich jeder Kunstschaffende, wenn er das ein oder andere Stück verkauft. Das Gespräch mit und die Bestätigung durch das Publikum ist dennoch ebenso wichtig.
 
Zu finden ist an den bunten Ständen nahezu alles, was in konventionellen Läden nicht zu bekommen ist. Silberschmuck, Lederarbeiten, Ballettfotografie, Energiebilder, Illustrationen, Acrylbilder, Stoffarbeiten, Perlen, Travertinfliesen, Gefilztes, Häkelarbeiten, Sandstein, Glas, Taschen aus verschiedenen Werkstoffen, Puppen, Fotografie, Blaudruck, Pappmaché, Naturkunstwerke, Stoffschmuck, Holzobjekte, Keramik, Lithografie, Porzellanschmuck, Nepressoschmuck, Patchwork, Korkarbeiten, Papierarbeiten, Teddys, Seidenmalerei, Steinarbeiten, Aquarell, Kerzen, Bilderrahmen, Bücher, Mischtechnik, Puppenkleider, Skulpturen, Kissen, Collagen, … es macht einfach Spaß zu entdecken und je nach Vorliebe das ein oder andere Stück zu erwerben. Anders als in einem Laden, hat meine hier gekaufte Tasche das Gesicht der Näherin und die Tasche trage ich besonders gerne, wenn mir das nette Gespräch dazu in den Sinn kommt. Der Fotograf, der erzählen kann, wie der zu seinen Motiven kam, erzählt mit der gleichen Begeisterung, wie die Künstlerin, die aus Glas kleine Tiere herstellt. Der Ring vom Schmuckstand wird eigens für mich richtig angepasst. Der Herr, der das erste Mal auf einem Markt seine schönen Holzarbeiten ausstellt oder die Künstlerin, die lächeln erwähnt, dass sie im letzten Jahr mit einem halben Stand ja erst mal „probiert“ hat. Der Künstler, der sehr besondere Lederarbeiten herstellt, lässt uns über seine Schulter gucken, wenn er das Leder treibt. Der Maler, der uns bei der ersten Skizze für das nächste Bild zusehen lässt. Es ist faszinierend und besonders zugleich, wenn man Lust hat sich auf die Abwechslung einzulassen, die die Marktstände bieten.
 
Auch dieses Jahr hatten wir ein begleitendes Musikprogramm zusammengestellt, das auf der großen Wiese gezeigt wurde. Darin zeigte sich ganz besonders, warum es „Kunstmarkt der Generationen“ heißt. Jede Altersgruppe war vertreten und konnte Jung und Alt gleichermaßen mitnehmen. Mit Gesang und Gitarrenmusik fesselten Katrin und Ingrid ihr Publikum. Eine stimmungsvolle Mischung aus Liedern, die sie selber „open window songs“ nennen. Leicht, schön und chillig, wie eine Dame kommentierte … Musik, die man den ganzen Tag gerne hören mag. Leya und Basti sind in jugendlichen Kreisen wohl bekannt, sprechen dennoch ein großes Publikum, Jung und Alt, an. Schöne Musik und eine schöne Stimme, die immer wieder zum Mitsingen einlädt. 
 
Fetziger war der beeindruckende Breakdance Auftritt der „war&peace crew“. Aboudi, Alex und Frhad, drei junge Männer, die 2015/16 aus Syrien zu uns kamen. Mit beeindruckender Choreografie, schnellen und akrobatischen Bewegungen hielten sie ihr Publikum in Atem und konnten auf ihre Art begeistern. Für diesen Auftritt bedanken wir uns bei Christine Schmidt, shibak sharqi gGmbH, die diesen Aufritt für uns möglich gemacht hat.
 
Wie so mancher Künstler ist eine Musikgruppe auch im 5. Jahr vertreten. „Anja und ihre Tanzgruppen“, aus dem KiJuNa – Kinder, Jugend- und Nachbarschaftszentrum des Stadtteilzentrums, begeisterten wieder durch Tanz und schnelle Rhythmen. Von Jahr zu Jahr werden sie professioneller und es macht Spaß den Fuß zu ihren schönen Tänzen zu wippen. Verdient freuen sich die Tanzmäuse, denen der diesjährige Erlös aus dem Kuchen- und Würstchenverkauf zugute kommt. So können sie neue Kostüme und Tanzequipment anschaffen, und uns sicherlich im nächsten Jahr wieder durch eine schöne Choreografie führen. 
 
Der letzte musikalische Programmpunkt hatte leider keine Chance. Martina Riester hatte zum Biodanca aufgerufen. Doch genau um 17.15 Uhr fing der Regen an und setzte dem diesjährigen Kunstmarkt der Generationen ein rasches Ende. Wieder zeigte sich das rasche Hand in Hand arbeiten, um die Terrasse schnell zu räumen und alles so zu hinterlassen, als wenn nichts gewesen wäre. Der Park dient wieder der Naherholung und uns bleibt nur noch, uns wieder einmal bei allen TeilnehmerInnen, MusikerInnen, Gästen und ehrenamtlichen HelferInnen herzlich zu bedanken! Fühlen Sie sich zum 6. Kunstmarkt der Generationen am 22. Juni 2019 herzlich eingeladen. Der Geschäftsführer wird mit einem neuen Schirm ausgestattet! 😉 und sie werden sicherlich das ein oder andere bekannte Lächeln, ob von TeilnehmerInnen, MusikerInnen, Gästen oder ehrenamtlichen HelferInnen wieder für sich entdecken!
Anna Schmidt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit