Es hat den Anschein, als stünde im Moment in viele Bereichen das Leben still. Schulen, Geschäfte und Ämter sind geschlossen. Freizeitmöglichkeiten sehr beschränkt und aus allem ist die Geschwindigkeit des Handelns herausgenommen. Die weltweite Pandemie zwingt uns zur Ruhe. Unbeeindruckt dessen scheint die Sonne und was sich partout nicht aufhalten lässt, ist die Natur. Die Knospen kommen aus der Erde und wollen ans Licht. Was der Gärtner nun verpasst, darf er später mühevoll wieder korrigieren. So auch im interkulturellen Garten hinter dem Kieztreff.
 
Im März 2018 wurde der interkulturelle Garten eröffnet und der Nachbarschaft des Kieztreffs als Freizeitmöglichkeit angeboten. Gemeinsam wurde der Garten angelegt, Hochbeete bepflanzt und Gartenliebhaber und Familien konnten über den Sommer Blumen oder Gemüse pflegen und ernten. Im zweiten Jahr des Gartens passierte dann leider ein gewaltiger Einschnitt. Durch Bauarbeiten musste der Garten geschlossen und unbewirtschaftet bleiben. Nicht schön für die Nachbarn, die Gemeinsamkeit und Miteinander des Gartens kennen und schätzen gelernt hatten.
 
Umso mehr Arbeit erwartete die HelferInnen in diesen Jahr. Was liegen blieb, muss nun wieder gerichtet werden. So trafen sich vornehmlich zwei Familien, die ehrenamtlich immer zur Stelle sind, im Garten und wurden der Arbeit nicht müde. Mit Rindenmulch, Steinen und Ästen wurden neue kleine Wege angelegt, säckeweise Laub entsorgt. Andere Nachbarn halfen immer wieder beim Ankarren von Holz, Erde, Steinen. Störende Sträucher bekamen neue Plätze. Es wurden mehrere Blumenbeete und ein kleiner Steingarten angelegt. Neue Beeten- und Tomatensträuche wurde gepflanzt. Die Hochbeete werden demnächst von den Nachbarn neu bearbeitet. Dort werden hauptsächlich Gemüse und Kräuter eingepflanzt, denen die Kinder beim Wachstum zuschauen können, das sie ernten und schmecken können. Alte Autoreifen wurden mit Blumen dekoriert. Und was man im Schuppen als Deko fand, aufgestellt.
 
Natürlich muss man bei all der Gartenarbeit auch ausruhen und so wurde eine gemütliche Sitzecke geschaffen. Der Schuppen, aus Europaletten gebaut, wurde erweitert. Das Dach des Schuppens besteht zur Zeit noch aus einer Plane, soll aber ein festes Dach werden. Dafür wurde er schon mal entrümpelt.
 

Es gibt noch viel zu tun, im interkulturellen Garten, aber die Basis ist gelegt. Die Blumen wachsen mit ein bisschen Pflege von alleine. Die Sonne bleibt uns sicherlich treu und wenn die Regeln des Zusammenlebens wieder etwas gelockert werden, steht Gemeinsamkeit und Miteinander wieder an erster Stelle hinter dem Kieztreff in der Celsiusstraße. Hier sind alle Nachbarn dann wieder wie gewohnt – herzlich willkommen!

 

Anna Schmidt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit