Liebe Leserinnen und Leser,

ein Vierteljahrhundert Stadtteilzentrum Steglitz – dazu meinen herzlichen Glückwunsch! 25 Jahre engagierte Arbeit im Kiez sind ein Grund zum Feiern und eine gute Gelegenheit, einen Blick zurück und einen nach vorne zu richten.

Das Stadtteilzentrum war und ist ein Treffpunkt und ein Ort multikulturellen Lebens, ein Ort der Begegnung und Kommunikation im Berliner Süden. Als gemeinnütziger Verein jedoch besteht der Stadtteilzentrum Steglitz e.V. aus rund 25 verschiedenen Einrichtungen und Projekten, die sich über ganz Steglitz-Zehlendorf verteilen. Die Nachbarschaftseinrichtung Kieztreff ist eine von ihnen. So vielfältig wie die Angebote sind auch die Sprachen, die von den Besucherinnen und Besuchern gesprochen werden: türkisch, arabisch, baltisch, deutsch, englisch, …

„Wir gehen davon aus, dass wir die Welt verändern können!“ hat sich der Verein ins Leitbild geschrieben. Aber es sind nicht nur Worte. Die engagierte Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der freiwillig Engagierten für die Menschen im Kiez und mit ihnen gemeinsam sind der beste Beweis dafür, dass man die Welt auch verändert, wenn man damit in der Nachbarschaft anfängt. Erst kürzlich – während der Berliner Freiwilligentage – war ich selber Besucherin im Interkulturellen Garten im Kieztreff des Stadtteilzentrums und habe im Nachbarschaftsgarten mitgearbeitet. Es wurde Unkraut gejätet, ein neues Hochbeet entstand und der Geräteschuppen bekam ein neues Dach. Ich konnte mich davon überzeugen, dass durch die Arbeit im Garten nicht nur Gemüse wächst, sondern auch die nachbarschaftlichen Bindungen und das Gemeinschaftsgefühl wachsen.

Viele Anwohnerinnen und Anwohner werden in die Arbeit miteinbezogen. Das finde ich sehr wichtig. Das stärkt Solidarität, die Vernetzung und, ja, auch die Demokratie. In Stadtteilzentren kommen Leute, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrem Geldbeutel. Sie haben unterschiedliche Geschichten, manchmal auch unterschiedliche Meinungen, aber sie leben in einem Kiez. Das führt sie zusammen und es eint sie, indem sie ihn verschönern, sich mit ihm entwickeln und dabei ihre Kompetenzen stärken. Das beeindruckt mich und es freut mich.

In dem Vierteljahrhundert der Kiezarbeit ist vieles mit Hilfe des Vereins entstanden, wird von ihm unterstützt oder von ihm betrieben: Kindertagesstätten, Schulkooperationen, Angebote der Jugendarbeit, Bildungsberatung, der Familienstützpunkt, eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete, um nur einiges zu nennen. Auch als Kooperationspartner des Netzwerks Berlin hilft war und ist das Stadtteilzentrum aktiv. Hervorheben möchte ich sein großes Engagement für Geflüchtete: sei es bei ihrer Ankunft in Berlin oder danach, wenn es darum geht, hier in der Stadt zu Hause zu sein und sich ein neues Leben aufzubauen. Für all das, was der Verein gemeinsam mit vielen anderen Engagierten tut, braucht es Pathos und Wissen, Durchsetzungsvermögen und häufig auch Geduld, Zuversicht, die Kraft für das Alltägliche und das Vermögen für Visionen. Das alles haben die Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen über die Jahre unter Beweis gestellt. Die Förderung des Stadtteilzentrums durch das Land Berlin ist ein Teil der Finanzierung, die dieses aktive Wirken möglich macht.

Ich danke allen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen sowie weiteren Unterstützern des Vereins für 25 Jahre engagiertes Handeln! Genau das ist es, was die bunte und solidarische Stadt Berlin ausmacht und ihren Bürgerinnen und Bürgern ein Wir-Gefühl gibt.

Für die Zukunft wünsche ich dem Stadtteilzentrum Steglitz noch viele Jahre erfolgreiche Arbeit für die Menschen im Kiez und für unsere Stadt – kreative Ideen und praktisches Handeln sind immer willkommen!

Ihre
Elke Breitenbach
Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales.

Foto: ©SenIAS