Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in dieser Ausgabe unseres Magazins „Im Mittelpunkt“ beschäftigen wir uns mit „Frei-Zeit“. Ein schönes Wort, das eine genauere Betrachtung verdient. Wikipedia weiß zu berichten: „Als Freizeit im Sinne von arbeitsfreier Zeit gelten Zeitphasen, über die der Einzelne frei verfügen kann und in denen er frei von bindenden Verpflichtungen ist.

Diese Zeit steht für die Erholung von den Anstrengungen beruflicher und sonstiger Obliegenheiten zur Verfügung. Sie wird aber nicht nur dafür, sondern auch für vielfältige andere Aktivitäten genutzt. Das Wort ist entstanden aus der Fusion von freie Zeit und ist also eine Wortkomposition aus frei und Zeit. Es ist 1823 erstmals schriftlich dokumentiert.“ Kapitalismuskritiker bemängeln den Stellenwert, den „Freizeit“ in unserer Gesellschaft hat. „Im spätindustriellen Zeitalter bleibt den Massen nichts als der Zwang, sich zu zerstreuen und zu erholen, als ein Teil der Notwendigkeit, die Arbeitskraft wiederherzustellen, die sie in dem entfremdeten Arbeitsprozeß verausgabten. Das allein ist die ‚Massenbasis‘ der Massenkultur. […] Sie bedeutet eine weitgehende Standardisierung des Geschmacks und der Rezeptionsfähigkeit.“ (Adorno/Eisler)

Ich selbst und die meisten Menschen, die ich kenne, haben diese Probleme nicht (oder nehmen es nicht so wahr): Arbeit und Freizeit sind gleichberechtigte, wichtige Bereiche des Lebens, die stark ineinandergreifen, teilweise miteinander verschmelzen. Anhänger des Konzepts der „Work-Life-Balance“ versuchen, beide Bereiche strikt voneinander zu trennen und beide Bereiche in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander zu bringen. Aber: Das ist ein „Luxusproblem“ abhängig beschäftigter Menschen. Alte und kranken Menschen haben solche „Sorgen“ nicht (mehr), Menschen, die von Arbeitslosigkeit und Entlassung betroffen oder bedroht sind, sehen das sicher auch noch mal anders. Der Begriff „Freizeitstätten“ wirkt für diese Menschen etwas aus der Zeit gefallen. Ein „Zuviel“ an Freizeit kann belastend werden, wenn diese Zeit nicht sinnvoll, sinnstiftend oder in der einen oder anderen Weise nutzbringend verwendet wird. Viele Menschen arbeiten unter anderem auch deshalb in ihrer Freizeit freiwillig und unbezahlt, ehrenamtlich. Sie tun dies in Kindertagesstätten als Lesepaten /-patinnen, sie unterstützen Projekte der Flüchtlingsarbeit, helfen im Nachbarschaftshaus oder im Inklusionsrestaurant ParkHaus Steglitz im Stadtpark Steglitz. Andere engagieren sich kommunalpolitisch in Parteien oder Bürgerinitiativen.

Diese Form der Freizeitgestaltung gefällt mir gut: Sie nutzt dem Zeitspendenden genauso wie dem, dem ehrenamtliche Hilfe und Unterstützung zuteil wird. Menschen helfen sich selbst und anderen gleichzeitig. Besser kann man freie Zeit nicht nutzen.

Wenn Sie Ihre Freizeit in ähnlicher Weise sinn- und nutzbringend gestalten möchten, finden Sie in den Einrichtungen des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. in jedem Fall eine/n Ansprechpartner/in. Egal ob als „Ehrenamtliche“ oder als Nutzer – bei uns sind Sie immer willkommen.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre dieser Ausgabe unseres Magazins viel Vergnügen  – und gute Anregungen für Ihre ganz persönliche Freizeit-Gestaltung und einen wunderbaren Herbst!

Herzliche Grüße

Thomas Mampel

Geschäftsführer
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.


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Nr. 2.2018 – Thema: Frei-Zeit

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