Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Alleinsein“ ist das Thema dieser Ausgabe unseres Magazins „Im Mittelpunkt“.

Ein schwieriges Thema. Allein sein ist eine ambivalente Angelegenheit: Auf der einen Seite braucht jeder Mensch Zeiten, in der nur an sich denken und nur für sich sein kann, um zu sich und zur Ruhe kommen. Wenn ich allein bin, ordnen sich meine Gedanken, ich kann mich gehen lassen und komme so allmählich bei mir an. Und dann bin ich wieder fit für Gemeinschaft, Austausch und Kommunikation mit anderen. Bereit für die Arbeit mit Menschen.

Problematisch wird die Sache, wenn man unfreiwillig allein ist. Dann fühlen sich Menschen oft einsam und verlassen. So geht es vielen Menschen, die ihren Partner verloren haben. So geht es sehr vielen alten Menschen, die keinen Zugang mehr zu gesellschaftlichem und kulturellem Leben finden. So geht es vielen armen Menschen, für die es finanziell nicht möglich ist abends mit Freunden, was essen oder trinken oder mal ins Kino zu gehen und Einladungen zu solchen Verabredungen immer ablehnen müssen. Viele Menschen, die aus Krieg und Not zu uns geflüchtet sind, leiden unter Einsamkeit, weil sie ihre Familien zurücklassen mussten und nun nicht nachholen dürfen.

Einsamkeit ist bitter. Einsamkeit macht bitter. Aber: Einsamkeit kann überwunden werden. Wir können aktiv die Gesellschaft anderer Menschen suchen. Auch wenn wir kein Geld haben, auch wenn wir in unserer Mobilität eingeschränkt sind, auch wenn wir hier in dieser Stadt kaum jemanden kennen.

In Berlin gibt es in jedem Bezirk Nachbarschaftshäuser und Stadtteilzentren. Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf den Mittelhof, das Nachbarschaftshaus Wannseebahn und uns, das Stadtteilzentrum Steglitz. Uns verbindet der Leitsatz aller Nachbarschaftshäuser: „Offen für Alle“. Egal ob arm oder reich, egal ob deutsch oder nicht-deutsch, egal ob jung oder alt, egal ob „behindert“ oder nicht – jede/r ist willkommen! Im Nachbarschaftshaus in Ihrer Wohngegend treffen Sie auf andere Menschen, mit denen Sie sich austauschen und / oder gemeinsam Zeit verbringen können – egal, ob im Nachbarschaftscafé, in der Malgruppe, in der Eltern-AG oder bei einem Liederabend oder einer Lesung.

Für jeden ist etwas dabei. Wenn Sie unter Einsamkeit leiden und nicht mehr so oft allein sein möchten, dann trauen Sie sich bitte einfach mal zu uns. Ich verspreche Ihnen, dass Sie mit offenen Armen und mit offenem Herzen von unseren Mitarbeitenden vor Ort
empfangen werden.

In dieser Ausgabe des Magazins lernen Sie verschiedene Menschen und Ihren Blick auf das Thema „Allein sein“ kennen. Mich haben diese Beiträge sehr inspiriert, mich weiter mit dem Thema zu befassen und für mich einen guten Weg zu finden, eine gute Mitte zwischen den Polen „Allein sein“ und “Einsamkeit“ zu finden. Vielleicht hilft die Lektüre, die Scheu vor dem Allein sein und der Einsamkeit zu verlieren. Das wünsche ich Ihnen und uns allen!

Herzliche Grüße – und bis bald im Nachbarchaftshaus Ihres Vertrauens 😉

Thomas Mampel

Geschäftsführer
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.


Das Magazin „Im Mittelpunkt“ können Sie bequem auf allen Ihren Geräten lesen. Es steht Ihnen im ePup-Format oder als interaktives Pdf zur Verfügung. Auch der Einleger mit allen Veranstaltungen und Kontaktdaten für den Zeitraum von jeweils zwei Monaten kann hier als Pdf herunter geladen werden. 

Zudem finden sie das aktuelle Magazin immer im iTunes Store. In absehbarer Zeit stellen wir es auch für die Android-Nutzer über Google Play zur Verfügung.


Nr. 1/2018 – Thema: Alleinsein

https://www.stadtteilzentrum-steglitz.de/ebook/MagazinImMittelpunkt_1_2018.epub – 124,7 MB

https://www.stadtteilzentrum-steglitz.de/ebook/MagazinImMittelpunkt_1_2018.pdf – 103,5 MB

Veranstaltungen des SzS Einleger_Mittendrin_1-2018_online