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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es fällt in diesen Tagen schwer, ein weihnachtliches Grußwort zu schreiben. Zu präsent sind die aktuellen Bilder vom Breitscheidplatz, zu frisch die Wunde, die dieser Anschlag bei uns allen hinterlassen hat. Und dennoch: Es bleibt uns nichts anderes übrig, als nach vorne zu schauen und uns nicht „unterkriegen“ zu lassen.

Das Kalkül der Verbrecher – Angst und Unsicherheit zu schüren – darf nicht aufgehen. Und ebenso wenig darf der Plan der Rechtsextremisten funktionieren aus Angst und Unsicherheit der Bevölkerung politisches Kapital zu schlagen. Während wir noch um die Toten trauern und mit unseren Gedanken bei den Hinterbliebenen und Freunden der Opfer sind, wettern rechtsextreme Populisten schon gegen Flüchtlinge, Merkel und die „Gutmenschen“.

Wir müssen uns auch und gerade in Anbetracht der furchtbaren Bilder vom Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche sehr sorgfältig Gedanken darüber machen, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Wollen wir in einem Klima von Angst, Misstrauen, gegenseitiger Missachtung und Repression leben – das ist der Plan der Terroristen und der Rechtsextremisten – oder wollen wir in einer freien, offenen, vielfältigen Gesellschaft leben, die von Solidarität und gegenseitigem Respekt geprägt ist? Wir vom Stadtteilzentrum Steglitz und die allermeisten Menschen, die ich kenne, arbeiten und kämpfen für die zweite Variante. Das tun wir durch Projekte und Angebote in all unseren Steglitzer Einrichtungen – in den Kitas, den Schülerclubs, den Jugendzentren und den Nachbarschaftshäusern – und das tun wir vor allem auch in den Projekten und Einrichtungen unserer Flüchtlingsarbeit. Wir schaffen Raum für Begegnung und Kommunikation. Wir unterstützen Integration und Miteinander. Wir wollen, dass Menschen gemeinsam ihr Zusammenleben organisieren und gestalten und sie das Beste aus ihrem Leben machen.

In unserem Leitbild steht: „Wir gehen davon aus, dass wir die Welt verändern können.“ Das klingt größenwahnsinnig. Ist es aber nicht. Jeder und jede von uns kann jeden Tag die Welt verändern. Wenn wir dort wo wir gerade sind – in der Familie, im Betrieb, im Wohnumfeld, in der Schule, auf der Strasse – die richtigen Dinge tun, dann wird die Welt genau an dieser Stelle ein Stück besser – sie verändert sich. Das muss unser Ziel sein. Das ist mein Wunsch zu Weihnachten 2016 und für das Jahr 2017: Verstecken wir uns nicht hinter unserer Angst und Unsicherheit – sondern gehen wir raus und auf unsere Mitmenschen zu. Egal, wo sie herkommen und wo sie hinwollen. Fangen wir endlich an, diese Welt zu einem guten Ort zu machen. Lassen Sie uns gemeinsam die Welt verändern. Wir sind viele.

Ich wünsche Ihnen friedliches Weihnachtsfest im Kreise angenehmer Menschen und ein friedliches, gutes Jahr 2017.

Thomas Mampel

Geschäftsführer des Stadtteilzentrum Steglitz e.V.