halbzeit_2016Die erste Halbzeit der Ferien ist rum. Für uns ein Grund, das bisher Geschehene einmal Revue passieren zu lassen. Das Ferienprojekt im KiJuNa steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Kultur. Im Rahmen des Projektes wird zusammen mit den teilnehmenden Kindern ein kleines Theaterstück geschrieben, einstudiert und auf die Bühne gebracht. Ein ambitioniertes Projekt, das von dem Wunsch, das Theaterstück mit selbstgeschriebenen Liedern zu unterfüttern, gekrönt wird.

Rund 20 Kinder im Alter von 6 – 14 Jahren haben in den ersten Tagen der Ferien im KiJuNa zunächst eine Idee für die darzustellende Geschichte entwickelt und ein grobes Storyboard erstellt, das den Verlauf der Geschichte in Szenen gliedert. Unter dem Arbeitstitel „Mein zweiter erster Schultag“ wird das Stück die Geschichte von Mariam erzählen. Mariam steht der erste Schultag an einer neuen Schule bevor. Das Stück erzählt von ihrer Aufregung vor diesem Tag, dem Moment, in dem Sie sich der Klasse vorstellt und einem Konflikt, wie ihn Kinder, die einen Schulwechsel erlebten, wohl in vielerlei Hinsicht nachvollziehen können. Um die Vorfreude auf das Stück nicht durch unnötige Spoiler zu trüben, gibt es zum weiteren Inhalt der Geschichte an dieser Stelle keine weiteren Einzelheiten.

Es ist für mich nicht das erste Theaterprojekt mit Kindern. Bereits im Jahr 2014 haben wir gemeinsam mit den fünften Klassen der Giesensdorfer Schule ein Theaterstück bzw. Musical geschrieben und aufgeführt. Das damalige Thema: Mobbing. Schon bei diesem Projekt war ich begeistert von der Fantasie und der Leichtigkeit mit der sich die Kinder dem Schaffen des Stückes angenommen hatten. Jeder Einzelne konnte an verschiedensten Stellen seine individuellen Fähigkeiten einsetzen und die Gruppe hatte großes geleistet, als die gesammelten Ideen und Wünsche zum Schluss zum Musical „Cut“ zusammengespielt wurden.

Auch bei unserem jetzigen Ferienprojekt bin ich einmal mehr in meiner Begeisterung für die Kreativität und Leistungsbereitschaft der Kids kaum zu bremsen. Schnell war die Idee geboren aus der immer mehr eine tolle Geschichte reifte. Fünf Gruppen arbeiten teils parallel, teils gemeinsam an den unterschiedlichen Bereichen für die Weiterentwicklung und Ausarbeitung des Stücks. Da ist zunächst die Gruppe der Autoren und Regisseure zu nennen, die die einzelnen Szenen des Stückes in Form von Dialogen und szenischen Abläufen genauestens festlegen und der Gruppe der Schauspieler somit die Basis für ihr darstellendes Spiel geben. Diese beiden Gruppen sind inzwischen bereits dabei, das Stück Szene für Szene einzustudieren.

Parallel dazu wurde in der Musikgruppe in den ersten Wochen fleißig das Spielen auf verschiedenen Instrumenten geübt und die Grundlage für den ersten Song zum Stück geschaffen. Die Musik zum Lied wurde von unseren musikpädagogischen Fachkräften geschrieben und aufgenommen. Gesungen wird das Lied von drei Mädchen aus dem Ferienprojekt. Als kleinen Spoiler, der auch wirklich nicht zu viel verrät, gibt’s den Song hier als kleine Hörprobe.

In der Tanzgruppe wird nun fleißig daran gearbeitet, eine Choreographie zum Song zu entwickeln und diese einzustudieren. Die fünfte Gruppe beschäftigt sich rechtzeitig mit dem gesamten „technischem Drumherum“. Wann muss der Vorhang auf und wann wieder zu? Welche Requisiten werden wann benötigt? Welches Licht passt zu welcher Szene? Welche Kabel müssen wohin, damit Ton und Licht von Spiel und Musik zu einem Ganzen zusammenspielen? Das sind die Fragen, die in dieser Gruppe beantwortet und bis ins Detail für die große Aufführung festgelegt und geprobt werden.

Nach drei Wochen intensiver Arbeit an allen Komponenten für das Theaterstück ziehen wir eine durchweg positive Halbzeitbilanz. Wir liegen besser im Zeitplan als erwartet und können uns in den kommenden Wochen ganz auf die spielerische Ausgestaltung des Stückes konzentrieren.

Das klingt jetzt alles nach ganz schön viel Arbeit. Vielleicht fragt sich der ein oder andere Leser nun, wo denn da der Freizeitspaß für die Kinder bleibt. Auch für ganz unbedarftes Spielen, zahlreiche Ausflüge und viel Rumgealber auch in den Gruppen steht im KiJuNa in den Ferien Zeit und Raum zur Genüge zur Verfügung. Wer das KiJuNa kennt, weiß, dass Spaß immer ganz oben auf der Tagesordnung steht. Und davon rücken wir auch bei einem so ambitionierten Ferienprojekt nicht ab.

Neben dem Ferienprojekt steht am Nachmittag natürlich auch unser offener Kinder- und Jugendbereich allen Besucherinnen und Besuchern jederzeit offen. Und wer sich nicht so für Theater interessiert sondern sich lieber den lieben langen Tag mit Fußball beschäftigt für den haben wir in diesem ein kleines Fußballcamp in den Ferien installiert. An drei Tagen pro Woche dreht sich hier alles um das runde Leder. Auf den Bolzplätzen im Kiez wird gekickt, es gibt Fußballturniere auf dem Platz und auf der Konsole, Ausflüge zu anderen Teams und ins Olympiastadion und als Krone ein Videoprojekt zum Thema „Kickende Kids im Kiez“.

Wie Ihr seht, gibt’s also auch in diesem Jahr im KiJuNa in den Sommerferien wieder ein buntes und vielfältiges Programm. Wir sind unendlich stolz auf das, was die Kids in den Projekten bisher geleistet haben und freuen uns riesig auf den großen Ferienabschluss am 2.9.2016 um 16.00 Uhr im KiJuNa. An diesem letzten Ferientag wird unser Stück aufgeführt und das Video aus dem Fußballcamp präsentiert. Hierzu laden wir alle Interessierten ganz herzlich ein.

In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und Lesern noch einen schönen Restsommer.

Kristoffer Baumann
Projektleiter Kinder- und Jugendbereich KiJuNa