geburt_pixabay Der Kinderwunsch beginnt im Herzen erwachsener Menschen – wird er wahr, stehen viele Planungen für die zu erwartende Lebensveränderung der neuen Familie an. Gesundheitliche, emotionale und administrative Dinge müssen durchdacht werden. Das Kind stellt selbst ungeboren das beschauliche Leben seiner Eltern auf den Kopf. Wo früher Fachbücher oder der Rat der Älteren gefragt war, stehen heute jungen Eltern zusätzlich die elektronische Wege offen, sich unterstützen und beraten zu lassen.

Via Smartphone oder Computer steht heute nahezu allen Eltern der Weg über das Internet frei: Schon in der Planungsphase helfen Apps zum Thema Zyklus-Kalender, Menstruations- und Eisprungkalender. Auch online gibt es Angebote wie babycenter.de oder eltern.de. Natürlich kann hier nur eine Auswahl vorgestellt werden. Es lohnt sich, immer Stichworte in die Google-Suche einzugeben – die Zahl der Treffer ist immens – Eisprungkalender bietet 226.000 Treffer an – wohl dem, der die Zeit hat, alle anzusehen.

Ist geplant oder ungeplant die Schwangerschaft eingetreten, bieten sich Internetseiten wie beispielsweise familienplanung.de an, die nahezu jeden Bereich des Themas aufgreifen. Schwangerschaft, Kinderwunsch, Verhütung, Beratung, Schwanger unter 20 sind Hauptthemen, denen sich zahlreiche Unterthemen angliedern und die nahezu alle Fragen beantworten können. Etwas unterhaltsamer ist das Angebot von geofeminin.de, wo zusätzlich Liebe & Psychologie, Fit & Gesund, Hochzeit oder Fashion & Beauty angesprochen, bis hin zu Babys Körpersprache oder Tipps für frischgebackene Väter offeriert werden.

Um sich individualisiert durch die Schwangerschaft begleiten zu lassen, nutzen viele schwangere Frauen die App „URBIA“, die Ratgeber, Kalender und Tagebuch in einem ist. Auch im App-Bereich gilt – der Blick in den Appstore oder Paystore gibt viele Angebote frei, die wie „Schwanger+“ etwa die fötale Entwicklung des Kindes aufzeigt, einen Trittzähler anbietet oder auch für die werdenden Väter eine ganz eigene App. Hier können unter Umständen wichtige Fragen geklärt werden – etwa wie groß der Busen der schwangeren Frau wird. 🙂

Fast alle Webseiten bieten Eltern die Möglichkeit, sich virtuell auszutauschen. Je nach Stadium der Schwangerschaft oder speziellen Problematiken bieten Foren Kommunikationsmöglichkeiten und Unterstützung an. Also kein Problem mehr, wenn sich in unmittelbarer Nähe niemand findet, der ebenso schwanger ist – virtuell trifft und unterstützt frau sich. Analoge Treffen vor und nach der Geburt nicht ausgeschlossen.

Regional bietet sich bei uns geburt-in-berlin.de mit berlinweiten Möglichkeiten der Kliniken, Hebammen und Geburtshäuser für die anstehende Entbindung an. Ist hier die engere Wahl getroffen, geht’s auf eigenen Seiten der entsprechenden Klinik weiter. Auch das Bundesministerium für Familie lässt werdende Eltern nicht alleine. Mit der App „Erste Schritte“ ist Begleitung durch die Schwangerschaft und das erste Lebensjahr gegeben. Meilensteine mit Notizen und Bildern werden festgehalten und Ratgeber und Notfallnummern vermitteln Sicherheit in Krisensituationen. Die App „Baby Berlin“ geht sogar in die Bezirke mit zuständigen Beratungsstellen und Ämtern und hält sogar Checklisten bereit.

Ist der Sonnenschein auf der Welt, Freunde und Verwandte über Twitter, Facebook und ähnliche Kanäle informiert, kann das Abenteuer Kind beginnen …

Plötzlich stellt man doch fest, dass sich trotz aller Planung gerade eben ein Kind nicht planen lässt. Dafür steht bei Bedarf die Webseite der Frühen Hilfen parat, die nicht nur regionale Hinweise und Beratungsstellen aufzeigt, sondern auch durch ein weit verzweigtes Netzwerk tatsächliche, also analoge Gruppen und Beratung anbieten kann. Und auch die hier vorgestellten Elternlotsinnen sind tatsächlich erreichbare Personen, die individuell und diskret je nach Begehren unterstützen. Sofern die jungen Eltern kein natürliches gewachsenes Umfeld zum Zeitpunkt der Geburt haben, weisen eben diese Elternlotsinnen unter anderem schnell auf das Angebot hin, dass wellcome bietet. Natürlich informiert frau oder man sich online, dahinter stehen aber ehrenamtliche Engel, also echte Menschen, die den jungen Familien mit Zeit und Unterstützung helfen. Mit der gewonnenen Zeit besteht zum Beispiel die Möglichkeit sich auf meine-kita.de zu informieren, welche Kindertagesstätte regional und vom Erziehungsansatz zum Kind und der Familie passt – natürlich gleich mit Online-Anmeldung.

Der Erziehungsansatz lässt sich selbstverständlich ebenfalls im Internet finden – das familienhandbuch.de oder der familien-wegweiser.de lassen keine Themenbereiche auch für ältere Kinder und Jugendliche offen. Wem das immer noch nicht genug ist, der kann mit Babysitter-Apps fortfahren, die die lückenlose Überwachung des Kindes ermöglichen.

Schöne neue Welt oder alles ganz schrecklich? Bei allen Angeboten gilt das richtige Mittelmaß und ganz besonders das richtige Bauchgefühl. Keine Internetseite und keine App ersetzt den notwendigen menschlichen Kontakt für Mutter, Vater und Kind. Sie können allenfalls eine gute Unterstützung sein, die Lebensveränderung entspannt zu bewältigen.

Katrin Reiner
Elternlotsin Frühe Hilfe und
wellcome-Koordinatorin

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