schlosskobolde_139Die Kinder der Kita Schloßkobolde begaben sich mit der Künstlerin Claudia Speer ein halbes Jahr lang auf eine künstlerische Reise nach Japan. Seit März 2014 erlebten die vier und fünfjährigen Kinder in kleinen Gruppen, wie man Shodo, die japanische Kalligrafie – und die japanische Faltkunst Origami umsetzt.

Beim Shodo – dem Weg des Schreibens – lernten die Kinder die vier Kostbarkeiten kennen, die für die kalligraphische Arbeit notwendig sind: Haarpinsel, Reispapier, Tuscheriegel und Reibestein. Die spielerische Entdeckung und das praktische Umsetzen des Neuen kombiniert mit meditativer Entspannung standen im Vordergrund — nicht die künstlerische Perfektion.

Eingeleitet wurde jede Shodo-Stunde durch eine Meditation mit japanischen Klangschalen. Sitzend oder liegend wurde den Kindern die meditative Entspannung näher gebracht.

Mit dem Projekt hat Claudia Speer die Kita-Kinder an Japanische Kunst und Kultur herangeführt, Interessen geweckt und die Kinder neugierig gemacht. So waren die kleinen Kalligraphie-Lehrlinge im Mai zusammen mit Claudia im Museum der Ostasiatischen Kunst in Dahlem und haben sich dort die japanische Sammlung angeschaut. Besonders das Japanische Teehaus und eine kleine Einführung in die japanische Teezeremonie Chado begeisterte die Kinder sehr.

Im August endete dieses Projekt. Die Vernissage  am 11.09.2014 war eine Höhepunkt. Einen Nachmittag lang wurden im Foyer des Gutshaus Lichterfelde die Arbeiten der Kinder  ausgestellt und leckere japanische Köstlichkeiten angeboten.

Kommentare der kleinen Künstler zur Vernissage:

A: „Mir hat der Cocktail gut geschmeckt.“
B: „Wusstest Du, das Japan eine Insel ist und man da Häuser aus Bambus baut, weil es dort immer Erdbeben gibt?“
M: „Die Menschen in Japan essen Reis und Sushi.“
B: „Mir hat das Marienkäferbasteln am meisten Spaß gemacht.“
M: „Die Kraniche zu basteln hat mir am Besten gefallen.“
L: „Wir haben auf dem Boden gelegen und den Klangschalen gelauscht.“

Zu sehen waren die Origami-Techniken und die respektablen Arbeiten der kleinen Künstler. Dies alles untermalt mit Musik, einer kleinen Filmvorführung und kleinen Leckereien aus dem Land der Sonne. Frau Speer stand für Fragen aller Art bereit und konnte so manche nette Anekdote zu dem Projekt erzählen. Es war wirklich sehenswert und schön zu sehen, wie man auch kleine Kinder mit Spaß und Freude an fremde Kulturen heranführen, Neugierde wecken und spielerisches Lernen vermitteln kann. Uns hat das sehr gefallen und die kleinen Künstler waren sehr stolz, als die ihre Bilder an der Decke, in den Schaukästen oder der Wand entdecken konnten.

Gefördert wurde dieses Projekt durch das Kulturamt Steglitz-Zehlendorf und den Berliner Projektfond Kulturelle Bildung.

Melanie Zimmermann
Projektleiterin Kita Lichterfelder Strolche