SzS_KMdG-2014_0079 Am 14. Juni 2014 fand der erste vom Stadtteilzentrum Steglitz organisierte Kunstmarkt der Generationen im Schlosspark Lichterfelde statt. Die Happylaner waren natürlich mittendrin und voll dabei! Als wir Anfang des Jahres von der Idee des Kunstmarktes erfuhren waren wir gleich Feuer und Flamme und wussten sofort, dass auch wir dort mitwirken wollen. Frau Seifert und Frau Krause meldeten sich als Verantwortliche und entwickelten die tolle Idee, Kunst zum Leben zu erwecken.

Im Rahmen einer Performance haben sich die Happylaner Julian Springer, Sarah Krüper, Elisabeth Krüper, Hannah Tanguay, Nina Rossow und Lea Güzel in diverse Gemälde aus unterschiedlichen Epochen verwandelt. Zu jedem Gemälde wurden ein paar Takte gesagt, sodass die Kinder und Zuschauer einen kleinen Einblick in die Geschichte der Kunst erhalten haben.

Doch vorab wurde viel Zeit und Energie in die Vorbereitung gesteckt: Zunächst mussten Bilder ausgewählt werden, die nachgestellt werden können. Die Auswahl war gar nicht so einfach! Letztendlich entschieden wir uns für den Schrei von Edvard Munch, die Mona Lisa von Leonardo da Vinci, die Engel aus Rafaels Sixtinischer Madonna, die Marilyn Diptych von Andy Warhol und Hello Kitty von der japanischen Firma Sanrio. Außerdem mussten wir Kinder finden, die Lust und Zeit hatten bei der Aktion mitzuwirken.

Anschließend begannen die Überlegungen zur Umsetzung: Wie sollte der Hintergrund gestaltet werden? Welche Kostüme / Masken werden benötigt? Was für einen Rahmen sollte das Bild haben? Waren nur einige der Fragen, die uns beschäftigt haben bevor wir richtig los legen konnten. Und dann ging’s ans Werk: Bilderrahmen basteln, Hintergründe malen, diverse Schminkversuche, Kostüme suchen… Mit jedem Vorbereitungsschritt stiegen  die Aufregung und das Lampenfieber.

Und dann war er da, der große Tag. Samstagvormittag um 10.30 Uhr trafen sich Frau Seifert, Frau Krause und Frau Valle um den uns zugeordneten Stand vorzubereiten und zu schmücken. Die Kinder stießen ca. eine halbe Stunde später in Begleitung ihrer Familien dazu. Die Kinder wurden geschminkt und verkleidet, die Hintergründe auf gehangen und alle anwesenden wurden auf die anstehende Performance aufmerksam gemacht.

Als erstes verwandelte sich Julian Springer in den Schrei von E. Munch.  Frau Krause berichtete, dass es verschiedene Varianten des Bildes gibt und das Gemälde schon mehrmals gestohlen wurde. Heute können drei Varianten des Schreis in Oslo bestaunt werden. Julian hat es sehr genossen, sich in ein Bild zu verwandeln und in eine neue Rolle zu schlüpfen.

Sarah Krüper stellte eins der berühmtesten Gemälde der Welt dar: die Mona Lisa von L. da Vinci. Auch die Mona Lisa wurde bereits gestohlen und hängt heute im Louvre in Paris aus. Sarah möchte später Schauspielerin werden und hat die Aktion als Vorbereitung für ihre spätere Karriere empfunden. Durch die Aktion hat sie gelernt, dass Kunst auch Spaß machen kann!

Hannah Tanguay und Nina Russow verkörperten die Engel von Rafael. Die Engel sind auf dem unteren Teil der Sixtinischen Madonna zu finden, welche wiederum in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hängt. Während Nina gelernt hat, dass man vor einer Aufführung keine Angst haben muss, nimmt Hannah mit, dass kleine Fehler gar nicht so schlimm sind und keinem im Publikum auffallen.

Anschließend sprangen wir ins 20. Jahrhundert: Elisabeth Krüper erweckte Andi Warhols Marilyn Diptych zum Leben. Der Siebdruck entstand nach Monroes Tod und stellt ein Pressebild der Schauspielerin für den Film Niagara dar. Elisabeth fand es toll eine solche Aktion gemeinsam mit ihrer Schwester Sarah durchzuführen und hat bemerkt, dass man durch Kunst viel lernen kann.

Last but not least verwandelte sich Lea Güzel in die bei vielen Kindern beliebte Hello Kitty Figur. Diese ist eine japanische Kunstfigur, die eine stilisierte Katze darstellt. Die Gestaltung der 1974 entworfenen Figur orientierte sich an der als Glücksbringer geltenden japanischen Stummelschwanzkatze. Lea fand es doof, dass es geregnet hat und die Schminke dadurch verschmieren konnte. Aber sie hatte trotzdem großen Spaß an der Aktion und hat gelernt, dass man ein Gemälde darstellen kann auch wenn man ganz anders aussieht.

Die Frage, ob sie eine solche Aktion nochmal mitmachen würden beantworteten alle Kinder mit einem deutlichen „Ja!“.  Verwundern tut mich das nicht, denn wir alle hatten großen Spaß. Wie schon Pablo Picasso sagte: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“

 

Saskia Valle
Projektleiterin der EFöB am Insulaner