insulaner_9410 knallharte Fragen von Kindern an ihre Erzieher  

Im Rahmen der Themenwoche „Medien“ (7. – 11.4.2014) haben sich die Happylaner mit dem Thema „Videos“ beschäftigt. Um möglichst tief in die Materie einzusteigen haben wir den Kindern eine Kamera in die Hand gedrückt und sie gebeten, zu einem von ihnen gewählten Thema eigene Videos zu drehen.  Dabei haben wir gelernt: Ein gutes Video herzustellen ist viel mehr als nur filmen!

Die Vorbereitung:
Zunächst haben wir gemeinsam überlegt, was genau gefilmt werden sollte. Welches Thema interessiert die Kinder? Womit wollen wir uns beschäftigen? Schnell hatten sich die Kinder entschieden, ihre ErzieherInnen zu interviewen und endlich Antworten auf Fragen zu erhalten, die sie sonst nie beantwortet bekommen.  Hierfür haben sie sich folgende, zum Teil recht private Fragen überlegt:

  1. Wie heißen Sie mit Vornamen?
  2. Wie lange arbeiten Sie schon hier?
  3. Haben Sie einen Freund / eine Freundin?
  4. Wie viel Geld bekommen Sie?
  5. Macht Ihnen die Arbeit Spaß? / Sind Sie an der Schule glücklich?
  6. Welchen Dienst machen Sie am liebsten?
  7. Haben Sie Kinder?
  8. Haben Sie eine Klasse?
  9. Wo wurden Sie geboren?
  10. Wünschen Sie sich gern wieder ein Kind zu sein?

insulaner_93 Die Produktion:
Zu zweit zogen die Kinder durch das Gelände und führten die Interviews mit allen anwesenden ErzieherInnen.  Ein Kind filmte und lernte dabei den Umgang mit der Kamera: still halten, Fokus, Lichtverhältnisse beachten usw. Kameramann/-frau zu sein ist gar nicht so einfach!

Das zweite Kind schlüpfte in die Reporter-Rolle und führte die Interviews durch.  Auch das ist nicht so einfach wie gedacht:  freundlich sein, lächeln und dabei die Fragen klar und deutlich vorlesen, ganz schön viel, woran man denken muss (ganz nebenbei wurden auch Selbstvertrauen, Lese- und Sprachkompetenzen ein wenig gestärkt).

Zusätzlich musste noch einiges beachtet werden: es durfte nicht zu laut sein, sonst konnten die Fragen und Antworten nicht verstanden werden  (bei uns im Hort ein ruhiges Plätzchen zu finden stellte sich als ganz schöne Herausforderung heraus). Außerdem muss jede/r, der/die gefilmt wurde zunächst um Erlaubnis gefragt werden, denn man darf andere Leute nicht ohne deren Erlaubnis filmen. So haben sich die Kinder auch gleich mit dem Recht am eigenen Bild auseinander gesetzt.

Postproduktion:
Nach dem Filmen ist das Video aber noch lange nicht fertig! Die sogenannte Postproduktion oder Nachproduktion umfasst alle Arbeitsschritte der Nachbearbeitung: Schnitt, Ton und die digitale Nachbearbeitung nehmen ziemlich viel Zeit in Anspruch.  Und auch hier gibt es einige Rechtsgrundlagen zu beachten: So darf beispielsweise nicht jedes Musikstück ohne entsprechende Genehmigung benutzt werden.

Das Video ist ein sehr vielschichtiges, audiovisuelles Medium, welches Bild und Musik beinhaltet, zwischenmenschliche, soziale und emotionale Komponente vermischt und ein breites Publikum ansprechen kann. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Medium haben wir spielerisch viel gelernt und einen spaßerfüllten Beitrag zur Förderung einiger kindlicher Kompetenzen geleistet.

Aufgrund des privaten Charakters einiger Fragen haben einzelne Befragte gebeten, das Video nicht zu veröffentlichen. Wir bitten hierfür um Verständnis.

Saskia Valle
Projektleiterin der EFöB an der Grundschule am Insulaner