maltinis_26 Wir alle konnten in den Wochen vor dem Laternenfest die Diskussionen über die Feier zum Laternenfest in den Medien verfolgen. Das Feiern des Sankt-Martin-Festes in Kindergärten und Schulen sollte in Sonne-Mond-und-Sterne-Fest umbenannt werden, damit sich Angehörige muslimischer Kulturkreise nicht diskriminiert fühlen. Dies wurde aber selbst vom Zentralrat der Muslima in Deutschland und mehrerer Bistümer abgelehnt.

Aber was feiern wir dort eigentlich?

Das Laternenfest hat seinen Ursprung im  Martinstag … und wer war dieser Sankt Martin?

Wikipedia erklärt: Der Martinstag wird am 11.11. gefeiert und ist ein Gedenktag zu Ehren des heiligen Martin von Tours. Martin von Tours geboren 316 wuchs als Sohn eines römischen Militärtribuns im heutigen Ungarn auf. Als junger Mann schlug er eine Militärlaufbahn ein, wie es zuvor auch sein Vater tat. Während der Kämpfe zwischen Römern und Alemannen vertiefte sich sein christlicher Glaube. Später dann verweigerte er seinen Dienst und schied aus dem Militär aus. Bekannt wurde er besonders durch die Geschichte in der er seinen Mantel mit einem armen Mann teilte.

Doch wenn wir von all den Zahlen und historischen Begebenheiten wegkommen und nicht darüber diskutieren, welchen Glauben Martin von Tours hatte, so lese ich aus seiner Geschichte etwas heraus, aus dessen Grund man, egal welcher Religion man angehört, dieses Fest doch feiern kann. Denn er war ein Mann der Bescheidenheit, der Nächstenliebe und hatte sein Leben dem Frieden und dem Teilen gewidmet.

Und so kommen wir zusammen um gemeinsam zu Singen, am Lagerfeuer zu stehen und Freude daran zu haben mit Nachbarn und Freunden, aber auch mit Unbekannten, die sich zu uns gesellen, um die Häuser zu ziehen und mit unseren gebastelten Laternen zu zeigen, dass wir alle, egal wo wir her kommen, wer was verdient oder wo wer wohnt, doch zusammengehören und einander respektieren.

„Ein Lichterzug in der Dunkelheit“, sagt meine Omi immer und strahlt, wenn sie die Kitagruppen an Ihrer Wohnung vorbei ziehen sieht. „Das strahlt soviel Zufriedenheit und Glück aus.“

Heike Steinitz
Projektleiterin der Kita Lichterfelder Strolche