gutshaus_29Das Gefühl von Zuhause vermitteln zu können, bestätigte mir kürzlich diese nette kleine Begebenheit in unserem Café im Gutshaus Lichterfelde. Vornehmlich wird das Café von Stammgästen besucht, die mit der Zeit natürlich gut Bescheid wissen, wie das Prozedere im Café abläuft. In einer nachbarschaftlichen, von ehrenamtlichen Kräften getragenen Einrichtung ist halt nicht alles so, wie in einem Café, in dem ich den Service mit bezahlen muss.

So wissen unsere Stammgäste, dass am Nachmittag Selbstbedienung stattfindet. Aber natürlich kommen auch viele neue Gäste zu uns, die durch Freunde und Bekannte vom Café gehört haben. So auch an einem Nachmittag. Zwei ältere Damen besuchten uns zum ersten Mal. Wir erklärten ihnen, wo alles steht und wie es hier abläuft. Sie bedienten sich fröhlich am Kuchenbuffet, bei den Getränken und suchten sich eine gemütliche Ecke zum anregenden Schwätzchen unter Freundinnen. Alles prima!

Auch ein kleines Nachbarschaftscafé muss einmal schließen, aber das Gespräch der Damen war offensichtlich sehr spannend. Das Café leerte sich und sie blieben übrig. Als ich wenig später in die Küche des Cafés kam – klappernde Geräusche hatten mich doch etwas beunruhigt – erwischte ich unsere beiden Damen, wie sie vollkommen selbstverständlich ihr benutztes Geschirr abgewaschen haben. Wie sich das zuhause halt gehört!

Wir haben sehr gelacht und auch als ich den beiden erklärte, dass wir doch einen Geschirrspüler hätten, schmunzelten beide fröhlich und meinten, dass sie gerne auch den Rest abgewaschen hätten.

Das war ein sehr lustiger Moment und mir wurde wieder einmal klar, wie wichtig unsere Nachbarschaftseinrichtungen sind. Einrichtungen eben, in denen sich jeder angenommen und wie Zuhause fühlen darf! Und so machen wir gerne weiter, mit viel Herz und guter Laune gehen wir auf die Menschen zu und freuen uns über jeden, der wieder kommt.

Manuela Kolinski
Projektleiterin Gutshaus Lichterfelde